Zeichnen lernen von Mauerseglern

Weiteres Zeichnen gestern. Routinemomente treten auf, ich zögere und mache dann doch weiter, bis ich sie überwunden habe, bis ich nicht mehr so genau weiß wie es weiter geht. Ich nehme mir aus der Erinnerungskiste wahllos Dinge und füge sie zu einem Bild zusammen, das mit meiner Zeit zutun hat.

Darüber nachdenkend, was die täglichen Miniaturen mit den Transparentpapierarbeiten und ihrem veränderten Zeichnen zutun haben, fällt mir ein, dass es sich um verschiedene Dinge handelt. Wenn mein Auge nach Annäherungen von Linien sucht und den Energieraum zwischen ihnen spürt, dadurch die Hand mit der Tuschefeder geführt wird, kommt es zu kompositorischer Perfektionierung. Eher wurde dieses Zeichnen von den Rollsequenzen der Transparentpapierrollen beeinflusst. Dort kamen, beim häufigen Durchzeichnen ein und derselben Form, ständige kleine Korrekturen zustande, die spannungsvollere Zwischenräume erzeugten.

Unter einem schönen Abendhimmel saß ich am Rand meiner Wiese und schaute den Mauerseglern zu. Manchmal glaubte ich, einen Draht zu ihnen zu haben, als könnte ich sie mit meinem Willen zu bestimmten Schwarmkonstellationen zwingen. Nicht alle Flugbahnen sind ebenmäßig geformt. Manchmal kommt es zu rhythmischen Störungen und zu kleinen eckigen Bewegungen. Fast sah es so aus, als wollten sie mir zeigen:

So zeichnet man!