Der Staub der Entwürfe für das sowjetische Raumfahrtprogramm legt sich in der Hitze dieses Sommers auf die feuchte Haut, verklebt die Poren und hindert den Organismus daran, richtig frei durchzuatmen. Wenn ich mit den Versatzstücken dieser Zeit in meinem Biografieprojekt arbeite, spürt mein Körper außerdem einen Impuls zum Rückzug seiner Funktionen auf das Notwendigste. Ich kann auch mit ganz wenig in einem ganz kleinen Raum existieren – Affekt des Einsiedlers, des Kosmonauten.
An irgendeiner Stelle aber trifft die apologetische Ingenieurskunst auch auf das andere Ende des Spektrums, nämlich auf die Verherrlichung der Werbeästhetik bei Doug Aitken. Die Rückhaltlosigkeit dieser Apologesen zweier Zeitgeister ohne den leisesten Hauch eines Zweifels, die reine Feier der reinen Überzeugung, das haben diese Gebrauchskunstwerke gemeinsam.
Während der Konzeptarbeit am Biografieprojekt hatte ich einen Text von achttausend auf zweitausend Zeichen zu kürzen. Das tat ich mit unterwegs zunehmender Lust. Bin allgemein weiter gekommen als ich dachte.
Jetzt am Morgen kommt ab und zu ein kühles Lüftchen durch das geöffnete Rolltor. Manchmal kommen aber auch die Meisen herein und bringen mir meine sensible Ordnung etwas durcheinander. Großen Gefallen finden sie an meiner Insektensammlung die ihnen als Nahrung dient. Aber sie werfen auch Skulpturen von den Gesimsen oder schauen in der Küche nach Abfällen. Das Gesträuch draußen mit seinen diversen kleinen Wasserstellen dient ihnen als Bad.