Zugabfahrt in Braunschweig kurz vor Vier. Eingefärbt liegt die Sonne unter Wolkenbänken eine Handbreit über dem Horizont.
Fast immer arbeite ich allein, außer in meiner Kunstschule. Diesmal sollte ich also in einer Gruppe aufgehen. Skeptisch begab ich mich in diese Situation. Und langsam stellte sich ein Wohlgefühl ein, das ich zunächst noch nicht so recht einordnen konnte.
Deutlicher wurde das bei Unternehmungen, die wir im Stadtraum probierten. Zunächst gingen wir als Pulk sehr langsam und schweigend durch die Straßen und in einen Park. Das fiel den Menschen, die dort unterwegs waren zwar auf, erregte aber kaum Widerstand, eher nur belustigtes Interesse an einem Vorgang, den man nicht so recht versteht.
Als dieselbe dichte Gruppe gingen wir dann in einer schnurgeraden Fußgängerzone rückwärts an all den vielen Fachwerksfassaden vorbei. Hier kam es schon eher zu heftigeren Reaktionen der zufälligen Zuschauer. Auch Aggression machte sich Luft.
Am Abend sahen wir verschiedene Tanzvideos. Unter anderem den Dokumentarfilm „The Walk“ über ein Projekt von Martin Nachbar in Berlin.