In einem flachen Winkel fällt das Licht durch die Atelierfenster. Es dringt zwischen die Sammelsurien und rückt sie in meine Aufmerksamkeit. Die mit ihnen verbundenen Geschichten und Arbeitsvorgänge bewegen sich miteinander. Das ist wie ein kontrapunktischer Tanz, der mit meinen Arbeitsimpulsen spielt.
Die Nachttemperaturen sinken langsam. Noch lasse ich die empfindlichen Pflanzen aus den subtropischen Regionen vor dem Atelier stehen. Sie sollen ihr Licht so lange wie möglich im Gärtchen bekommen. Und vielleicht kann ich die alljährliche Herbstaktion des Pflanzenumzugs noch so lange hinauszögern, bis Paulo sein zweites Praktikum bei mir antritt. Er könnte mir dann beim Transportieren der großen Pflanzkübel helfen.
Nach dem langen Wochenende bin ich froh, wieder bei meiner Arbeit zu sein und für sie genug Zeit zu haben. Die Tagebücher liegen ja an den Wochenenden nicht brach, bewohnen zu Recht dann aber nur eine Nische im Ablauf des Tages.
Ich überlege, ein größeres Querformat aus Transparentpapier für die Wohnung in der Frankenallee herzustellen. Motive könnten Rasterstilisierungen des Elbeisgangs, eines Kinderportraits und in Schellack eingegossene Fundstücke sein.