Alles ist alles

Gleich die ersten Malereien im neuen Arbeitstagebuch sind expressiver, dichter und vielschichtiger als die vorangegangenen. Ich arbeitete schnell, um sie fertig zu bekommen, und dennoch dauerte es länger als sonst. Diese Konzentration auf alles, was mit den Arbeitstagebüchern zutun hat, auf den handschriftlichen Text, auf die danach erstellte abgespeckte und anderweitig veränderte Datei, auf die Malereien und ihre Scans und schließlich auf die Collagen, die oben eingefügt werden, gleicht einem lang anhaltenden Lauf. Immer weiter und weiter. Ich könnte mir vorstellen, alle am Tag folgenden Arbeitsvorgänge als Fortsetzung dieser Beschäftigung zu betrachten. Und in Wirklichkeit ist es so, dass dieser Vorgang schon begonnen hat. Oft kann ich gleich nach diesen ersten Stunden am Tag nahtlos an den Transparentpapieren der Biografie weitermachen. Durch die Gravitationsschwünge und die Verwischungen, gleichen sich sogar die Arbeitsvorgänge. Auch jetzt merke ich, wie ich hier ruhig werde, wie ich den täglichen Rückzug für mein Gleichgewicht benötige und in die Produktion nun leicht eintauchen kann.

Andererseits bemerke ich eine wachsende Nähe zum Museum, zu seinen aktuellen Themen und zur Definition: Alles ist Architektur – alles ist Pädagogik.

Da fällt mir ein, dass Daniel Libeskind ein musikalisch- architektonisches Projekt, unter dem Titel: ONE DAY IN LIFE, in Frankfurt angekündigt hat. Vielleicht sollten wir uns mal näher darum kümmern.