Neblige Berge, regnerische Autobahnen durch das seltsame Ruhrgebiet. Weihnachtsbesuche in den Landschaften nordwestlich. Etwas benommen sitze ich nun im Atelier und versuche mich zu konzentrieren – nur worauf? Auf mich? Mein brüllendes Kopfgeräuschuniversum? Mein körperlicher Zustand nach sechsunddreißig Stunden Sitzen und Essen und mein geistiger Zustand sind keine beschreibenswerten Gegenstände. Ich sinke auf den einarmigen Bürostuhl, schenke mir einen Weißwein ein und lausche den Rufen der Eisenbahnsaurier in ihrem Gleisdschungel.
Ich habe nicht das Gefühl arbeiten zu müssen, denn es arbeitet. Dieses Neutrum in mir versucht Bewegungen zu kombinieren, die summend unter der Haut ihre Bahnen erhitzen, Gelenke spürbar mit Sehnen verdrehen. Der Puls sitzt hinter den Augen und verbindet sich mit dem Technosoundcheck für eine afrikanische Weihnachtstanzparty in der kommenden lauten Nacht. Die Bässe wandern durch meinen Körper, über Teves West und das Wohngebiet der Lahnstraße.
Nun bin ich nicht mehr auf Gedeih und Verderb diesem Lärm ausgesetzt, sondern kann, wenn ich meine Texte und Buchmalereien gemacht habe, nach Hause gehen.