Neuerlich tauchen wieder vermehrt Dreiecksgitterkonstruktionen in meinen täglichen Buchmalereien auf. Sie sind räumlicher, mit sich kreuzenden Linien gezeichnet und sehen aus wie die Schatten meiner geschweißten Gitterobjekte. Die Zeichnungen reflektieren das Nachdenken über die Konstruktionen, die ich für das Biografieprojekt geplant habe. Gerade stellt sich eine Gedanke ein, der sich in der Nacht mit der Verbindung von Rasterportraits und Dreiecksreliefs beschäftigte. Was passiert, wenn ich ein Rasterportrait auf ein abgeformtes Reliefdreieck projiziere? Gleich könnte ich beginnen, das auszuprobieren, denn Reliefs sind genügend vorhanden.
Ein weiterer Schritt wären Ornamente, die sich in Reliefs aus den Wanderungslinien einzelner Migranten zusammensetzen, über die man dann ihre Rasterportraits legen kann. Etwas simpel vielleicht, illustrativ, ausgedacht. Dazu gehört noch eine Portion Ungewissheit mit Zufällen und handwerkliche Entdeckungen.
Die sechs hochformatigen Rechtecke, in die ich gestern mein Kinderportrait geteilt zeichnete, hängen jetzt in den Scheiben meiner Oberlichter. Von außen wirken sie besonders gut aus der Entfernung, wenn die Sonne untergegangen ist und sie von hinten beleuchtet sind. Jetzt aber steigt die Sonne über die Dächer und stellt die umgekehrte Situation her.