Sprache der Gewalt

Die Vertragssprache der Assyrischen Könige, wie sie dann, nachdem sie gestürzt waren, in das Alte Testament übernommen wurden und Gott zugesprochen ein Machtvakuum füllten, springt für mich in die Sechzigerjahre über, in die Zeit des 11. Plenums des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands.

Ich war elf Jahre alt. Die Folgen der kulturpolitischen Entscheidungen prägten meine frühesten politischen Erfahrungen. Ein Jahr zuvor noch galten die Beatles als ein Teil des progressiven Musikschaffens der unterdrückten Arbeiterklasse im Mutterland des Kapitalismus. Nach dem Plenum aber waren die Hoffnungen auf eine offenere Gesellschaft dahin. Ostdeutschland schottete sich stärker ab. Zensur, Drangsale, Veröffentlichungsverbote formulierten die Sprache der Gewalt.

Wie erinnere ich?

Ich beschäftigte mich gestern noch mal mit dem Kind- Vaterportrait, zeichnete es größer und vollständiger mit Haaransätzen und den Koordinaten, die den Zusammenhang leichter erkennen lassen.

Bilal beschäftigte sich mit Skulpturprogrammen, um seine Ballettskulptur für den 3d Drucker bauen zu können. Wir wollen probieren das im Museum in einen szenografischen Zusammenhang zu stellen.

Black Star“ von David Bowie höre ich gegen die Echos der Drohungen der Assyrischen Könige gegen die, die ihnen nicht folgen wollten.