Arsenale

Auf dem Zeichentisch liegen die bescheidenen Blätter dieser Woche. Zurückhaltung, klare Tuschefelder, dünne Bleistiftlinien mit Tuschepunkten. Es sieht so aus, als würde sich die Arbeit hier langsam auflösen.

Kraftvoller hingegen zeigen sich die Buchmalereien. Sie sind von einer Sicherheit getragen, die auf dem beruht, was ich meine Tradition nennen könnte. Anknüpfung an das, was gestern in der gewohnten Umgebung gemalt wurde. Rückschau auf die Buchmalereien vor einer Woche, einem Monat, einem Jahr oder vor genau einem Jahrzehnt.

Die selbe Körperhaltung vor den leeren Seiten mit Blick auf die Schreibfeder kurz vor der ersten Linie, die einen Buchstaben zeichnet, gehalten von Daumen und Zeigefinger der rechten Hand, deren Ballen leicht über die samtige Oberfläche des Papiers gleitet.

Und in den Kammern meiner Unterwelt, die leicht in den Büchern zu betreten sind, wohnen die Figuren, Arsenale von sich auflösenden Gegenständen, Menschen, Tieren, Pflanzen und Aggregatzuständen.

Opernbühnenprojektionen mit King Kong und dem Mädchen mit der Perle, vor genau zwanzig Jahren, lokalpolitische Abstimmungen über mein Projekt „Trixel Planet“ vor genau zehn Jahren. Theater, Bürgerinitiativen und Workshops habe ich absichtlich verlassen und abgestreift, um anderer Arbeit Raum zu verschaffen.