„ONE DAY IN LIFE“ heißt ein Konzertprojekt, das Daniel Libeskind im Auftrag der Alten Oper Frankfurt für die Stadt konzipiert hat. Vor einem halben Jahr noch dachte ich, dass das etwas für unsere Arbeit mit dem Architekturmuseum wäre, verlor es aber wieder aus den Augen. Gestern Vormittag aber wurde vor dem Boxcamp eine Konzertbestuhlung abgeladen, wo morgen Musik von Beethoven erklingen wird. Die Kunstschüler fragten mich nach der Besonderheit dieses architektonischen Raumes, dass er für ein so hochkulturell angesiedeltes Projekt ausgesucht wurde. Wir kamen dann darauf, dass die Besonderheit von Räumen manchmal nur darin besteht, was in ihnen vor sich geht. In meiner Einschätzung, dass das Boxcamp die wichtigste Institution auf Teves West ist, wurde ich nun dadurch auch noch einmal bestätigt.
Das Gespräch kam dann auf Zeitreisen und erweiterte damit unseren Biografiebegriff. Das Problem bestand darin, wenn der Sohn seinen Vater vor seiner eigenen Zeugung umbringt, er danach die Vaterrolle übernehmen muss, um sich dann selbst zu zeugen. Noah warf ein, dass die Zeit nicht linear, sondern elliptisch verläuft. Das Projekt bekommt also deutlich neue Dimensionen. Nathalie begann mit Linolschnitten und Joana baute eine Dreiecksform zum Gießen von Wachsdreiecken. Am Horizont wuchs eine Wolke aus neuen Ideen…
Auf dem Weg zu einer Schauspielpremiere im Bockenheimer Depot begegneten wir dem Libeskind – Projekt noch einmal auf einem nicht mehr genutzten Gleis der U4 im Hauptbahnhof. Auf einer Draisine fuhr die Flötistin Claudia Warth hin und her, die dabei Barockstücke spielte.