Während ich den Füller schreibbreit in der rechten Hand halte, wird die Lüftung der Küche angeschaltet, die zum Nachbarrestaurant gehört. Das Geräusch verliert sich dann tagsüber und wird erst wieder nachmittags, etwa um 4 Uhr, durch seine Abwesenheit bemerkbar, wenn es abgeschaltet wurde.
Über Mittag war ich gestern im Atelier. Manchmal muss ich die große schwarze Katze verscheuchen, die auf meine Eidechsen lauert. Überall sehe ich Gefahren, die ihnen auch von Amseln, Staren oder Falken drohen.
Am Nachmittag machten wir einen Ausflug in die wellige Landschaft um den Glauberg nordöstlich der Stadt. Aus seiner Flanke ragt waagerecht eine klare, konsequente Architektur in Form eines schwebenden Eisenquaders, der in hartem Kontrast zur weichen harmonischen Landschaft steht und sie deswegen umso mehr zur Geltung kommen lässt. In ihrer Klarheit und im Zusammenspiel mit der Umgebung, ist dies eine Form, der ich ihre Schönheit nicht absprechen kann. Aus dem Restaurant unter der lastenden Decke öffnet sich der Blick auf ein Superpanorama mit wenig Himmel und einem breiten Streifen welliger Hügel. Im Inneren wird die Sammlung von hochwertigen Funden aus der Keltenzeit präsentiert. Immer wieder begegnen uns Tierkörper als Schmuck auf Kultgegenständen, deren Köpfe um 180° nach hinten gewandt sind, als schauten sie auf die Zeitschleifen in denen die Erinnerungen ruhen, die die Gegenwart in ihrer steten rituellen Wiederholung noch prägten. Gräben, die möglicherweise als Prozessionswege dienten, kommen aus der Landschaft und umkreisen einen hohen Grabhügel. Die imposante Anlage ist rekonstruiert und lässt uns sie ähnlich erblicken, wie sie vor 2500 Jahren ausgesehen haben mag.