Fenster in die Vergangenheit

Nach zweieinhalb Monaten hatte ich gestern auf Rolle 6 wieder etwas zeichnerisch zu klären. Die erste Zeile des dritten Totenbuches führte ich in eine Überlagerungssequenz, die sich nur auf die inneren Felder der abstrakten Bildzeichen beschränkte. So füllten sich die leeren Felder mit den verschiedenen Überlagerungen der Umrisslinien der Scherben. Das Vokabular der Totenbücher soll so erweitert werden.

Ich kann mir noch mal die Nachwirkungen des vorgestern entstandenen hochformatigen Rollbildes vor Augen führen, die anhalten. Auch die Einfügung in die gestrige Collage hatte dieses befreiende Gefühl zur Folge. Es entstanden abstrakte Bilderschriftzeichen, die auf ihren Flächen Teile der vorausgegangenen Collagenarbeit zeigen. So etwa stelle ich mir die Füllungen der Flächen mit (farbigen?) Frottagen vor. Die Scherben als Fenster in die Vergangenheit.

Die gestrigen Arbeitsschritte dauerten ungewohnt lange und forderten von mir eine besondere Konzentration, die mich schnell anstrengte. Das kann aber auch mit an den etwas niedrigen Temperaturen im Atelier liegen, denen ich still am Zeichentisch sitzend begegnen muss.

Unter der Kuppel des Eidechsenappartementes haben sich nun 3 der Reptilien zu einer Wohngemeinschaft zusammengefunden. Sie schätzen die Wärme trotz der kühlen Außentemperaturen und die Trockenheit unter der Acrylhalbkugel. Je nach Sonnenschein strecken sie nur die Köpfe aus den Ziegelschlitzen oder liegen davor auf den dunklen Basaltwürfeln.