Das „Scherbengericht II“, das Blatt also, auf dem ich den zweiten rechteckigen Ausschnitt des Vater – Großvater – Doppelportraits zersplittert habe, ordnete ich nun auf einem Transparentpapierstreifen neu. Nun stelle ich die Scherben, also die abstrakten Bildzeichen, nicht mehr nur auf Zeilen, sondern habe ein Quadratraster entwickelt, in das ich die 154 Zeichen einfügen kann. So entsteht eine strenge Ordnung, in die die unregelmäßigen Formen eingesetzt eine ganz neue Ausstrahlung bekommen. Durch den Platz, den sie um sich herum haben, werden die individuellen Formqualitäten hervorgehoben. Es erinnert an die Anordnung von archäologischen Fundstücken in einer Ausstellung oder in den Schubladenkästen der Archive. Auf das Archivieren von Fundstücken und Erinnerungsbruchteilen sollte ich mich im Zusammenhang mit dem Biografieprojekt näher einlassen.
Wenn ich den gestern gezeichneten Transparentpapierstreifen zusammenrolle, legen sich die abstrakten Zeichen übereinander und entwickeln in dieser Weise ein bildnerisches Eigenleben. Die neuen Kombinationen schaffen die Formen, von denen ich vorher nichts wissen konnte. Dem soll die Einlösung der Erwartung neuer Erkenntnisse für mich folgen.
Derzeit gehe ich die Wege, die man am Tag zurücklegt in erster Linie zu Fuß. Heute ist Biografieprojekttag, für den ich mit dem Rucksack einkaufen war, um gleich mit dem Kochen beginnen zu können. Mein Arbeitsweg, den ich normalerweise zweimal am Tag zurücklege, ist dann insgesamt 5,2 Kilometer lang. Das gehe ich in schnellem Schritt. So komme ich in der Woche auf über dreißig gegangene Kilometer. Das gefällt mir.