Die Buchmalereien zeigen die Schwebe während der Suche nach den Durchblicken in den Raum der Erinnerungen. Es entsteht ein Diskurs zwischen klaren konzeptionellen Splitterformen und den Farbatmosphären der Bücher. Und in den täglichen Collagen des Arbeitstagebuches bahnt sich ein sichtbarer Dialog zwischen den Methoden an. Das geschieht schnell, spontan und konzentriert. Wenn der neue Tagestext mit der Collage auf meiner Website erschienen ist, spüre ich die Kraft, die das kostet und gibt, gleichzeitig. Dieser Dialog ähnelt der Durchlässigkeit zwischen Speicher- und Funktionsgedächtnis. Die freie Methodik der Buchmalereien bereichert das konzeptionelle vorgehen auf Transparentpapier.
In Anlehnung der gestern formulierten Erinnerungsfigur der Gleise, meine ich nun eine zweite ausgemacht zu haben, die ebenfalls etwas mit Fortbewegung zutun hat. Es geht dabei um den Untergrund, den meine Füße beim Gehen berühren. Das kann der weiche Waldboden meines Pfades sein, oder das Natursteinpflaster der Schulwege, das aus hellem Kalkstein mit Riefen und unregelmäßigen Umriss bestand. Die Böden, auf denen ich ging hatten meinem Körper etwas mitzuteilen, ein Echo finde ich nun wieder.
Vom glasklaren Eis auf den Fischteichen des Klosters Gerode konnte ich tief in das Gewirr des unterseeischen Dschungels schauen. Auf der Klostermauer hatte ich das Gleichgewicht auf dem Kalksteingeröll zu halten das als Füllung zwischen den großen, fest gefügten Steinen eingeschüttet war. Wo aber damals die Fanfaren der Jungpioniere schallten, hängen nun hinduistische Glöckchen unweit der Marienfigur in Mandrola.