Ein Pfauenauge gaukelt durchs Atelier. Es entzieht sich meiner Gefangennahme mit einem umgestülpten Glas, mit dem ich es befreien will. Zumindest mache ich ein Foto und schicke es herum. Es wird als Pokemon erkannt.
Windstille und Hitze schon am Morgen. Im einwöchigen Workshop ging es gestern um unsere Herkünfte. Es wurden Flüchtlingsrouten auf einer großen Weltkarte gezeigt. Afghanistan, Iran, Irak, Türkei, Griechenland, Mazedonien, Ungarn, Österreich, Deutschland. Andere aus Eritrea und aus Nigeria. Wieder Andere kamen mit dem Flugzeug aus Mittelamerika und aus Südkorea. In dieser Weise sind wir also nun an diesem Ort vereint und machen uns Gedanken, warum das so ist.
Die Reiselinien, die Alexander gezeichnet hat, übertrugen wir auf Transparentpapier, wo sie sich wie ein Gebirge ausnahmen. Unter die Horizontlinie des mehrfach übereinander gezeichneten Linienbündels, wurden dann viele Umrisslinien von Handyfotos gezeichnet, die etwas mit der Biografie der Teilnehmer zutun haben. Wir arbeiteten bis fast siebzehn Uhr. Was nach einem langen Schuljahr, am ersten Ferientag, mit so viel konzentriertem Arbeiten, etwas zu viel war.
Die heutige Folge der senkrechten Farblinien der Buchmalereien: Kobaltgrün, Chromgelb, Schwarz. Keine Ausgewogenheit der Farbtemperatur. Das interessiert mich derzeit nicht. Oben scheinen noch die gestrigen Verläufe durch.