Auf meinem Fußweg nach Hause, lag im heruntergekommenen Eingangsbereich von Teves Ost ein Möbelstück, das mein Interesse weckte. Es handelte sich um einen Schreibsekretär, dessen alte Außenfassade original zu sein schien. Die Restauration des Möbels war dann etwas schlampig ausgeführt worden, betrifft aber nur das Innenleben der Schubkästen und die Rückfront.
Zunächst ging ich weiter, um bei Kayo ein Bierchen zu trinken. Ich konnte aber dieses schöne Möbel, das irgendjemand einfach so abgekippt hatte, nicht liegen lassen. So kehrte ich also um, nahm mir einen meiner Rollwagen, lud das nicht sehr große Stück auf und transportierte es hierher ins Atelier. Nun steht es mitten im Raum und glänzt. So sehr viel Präsenz braucht es in Zukunft nicht. Aber, nachdem ich die Schreibklappe aufbekommen habe, für die kein Schlüssel vorhanden ist und einige kleine Reparaturen gemacht habe, die mein Schreinerherz erfreuen, bekommt es einen schönen Platz.
Fast den ganzen Tag beschäftigte ich mich gestern mit der Reliefform. Zunächst schnitt ich die erhabenen Stege so nach, dass sie keine Hintergriffigkeiten mehr besaßen, die beim Ausformen stören oder die Form beschädigen, wenn das trockene Pappmache entfernt wird. Das weichte ich gestern auch schon ein.
Morgen treffe ich eine Gruppe von Flüchtlingsjugendlichen. Ich möchte ein paar von ihnen gewinnen, um am Biografieprojekt mitzuarbeiten. So erfülle ich nun Stück für Stück alles, was zwischen meinen Auftraggebern und mir vereinbart wurde und engagiere mich darüber hinaus.