Rolltor hoch – draußen ist die Luft noch morgenkühl. Die Hitze macht mir die Arbeit schwer. Dennoch zeichnete ich gestern endlich die erste Scherbe mit ihrem Inhalt, wie eine einzelne Zelle auf ein quadratisches Stück Transparentpapier. Wie sich nun der Zellenverband zusammenfinden wird und langsam zur Inkarnation zusammenwächst, wird sich bald zeigen.
Der Abguss des Reliefs trocknet nicht richtig, weil die obere, steinharte Schicht nicht zulässt, dass die unteren richtig durchtrocknen. Ich muss die Masse nun rausholen und mit der ganzen Arbeit noch mal beginnen.
Gestern las ich den Attentäter – Wackelpeter – Text vom Franz und kam danach selber ins Quatschen. Das ist eher selten, wenn niemand da ist, der sich für meine Arbeit interessiert, wie zwei Damen, von zwei verschiedenen Ämtern der Stadt, gestern hier auf dem Platz, vor meinem Atelier, im Angesicht des Gärtchens auf dem Beton.
Also Rolltor hoch und Garten wässern. Ich mache das nach und nach den ganzen Tag über, tauche die Gießkanne in den Wasserbottich, der immer langsam von einem Schlauch aufgefüllt wird. Meine Pflanzen müssen sich von der letzten Woche erholen, in der sie Blätter verloren haben und manche fast vertrockneten. Jetzt trinken sie, strecken sich und treiben wieder neu aus.