Das durchgestrichene „Und“ von Schiller

Der Morgen ist, verglichen mit den letzten Tagen, relativ kühl. Aber im Atelier sind es immer noch 26°. Also Stahltür auf und Rolltor hoch, Wasser in den Bottich und mit der gelben Gießkanne auf die Pflanzen und Eidechsen. Die Sommerruhe ist vorbei, das Restaurant geöffnet und die Schule ging wieder los.

Auf dem Weg hierher, sah ich ein Graffiti einer Kringellinie, die der ähnelt, die wir vor vielen Jahren im Literaturarchiv in Marbach gesehen haben. Mit der hat Schiller das letzte Wort auf einem Blatt mit einem dramatischen Fragment durchgestrichen. Wir hatten das Original in unseren Händen. Das Wort, das er da durchgestrichen hatte, hieß „und“. Ihre Dissertation mit den Titel „Die Splitter des Scheins“, der die Reise diente, steht immer noch griffbereit in meiner Schreibnische.

Die gestrigen Buchmalereien sind etwas wilder ausgefallen, als wollte ich die fehlende Formel, die die Reihenfolge der Farbvarianten regeln sollte, wettmachen. Die lasierenden Farbabdrücke schaffen Strukturen und Schattierungen, die gut vergrößerbar sind.

Die Lücke im Arbeitstagebuch erfüllt mich mit Genugtuung. Ich habe die Datei im Griff – nicht die Datei mich… Gestern der Tatort von Niki mit dem Titel „Hal“. Er zitiert auf indirekte Weise den Film „2001 – Odyssee im Weltraum“. Schöner Film, gut ausgestattet, klarer Plot.