Inkarnationsscherben

Erst jetzt, 9 Uhr im Atelier. Vorher habe ich Essen für die „Factory“ eingekauft. Ich finde, dass diese zusammenarbeitende Gemeinschaft etwas hat, von diesen Kunstproduktionszentren der bedeutenderen Großkünstler. Immerhin bestreiten wir jährlich eine Ausstellung im Architekturmuseum, und ich könnte mir da auch noch woanders mehr vorstellen.

In der Hoffnung, dass es heute nicht so heiß wird, habe ich das Rolltor weit hochgezogen. Dort soll es bleiben, bis ich am Abend nach Hause gehen werde.

Vinzenz sandte ich gestern ein Foto von einer meiner „Inkarnationsscherben“. Darauf antwortete er mir mit einer schönen Selbstpotraitserie, bei der seine Hände vor dem Gesicht verschiedene Haltungen einnehmen. Dabei immer ziemlich adrett.

Scherben von französischen Kirchenfenstern schenkte ich gestern meinem Bildhauernachbarn für seine Hilfe beim Wässern meines Gärtchens. Meine eigene Arbeit am Scherbengericht ging gestern mit den Nummern 143 und 146 weiter. Vorher Einkauf von Transparentpapierrollen in meinem alten Zeichenbedarfsgeschäft. Heute kommen hoffentlich die jungen Flüchtlinge und schauen sich an, was wir hier so tun. Ich hoffe, dass ein paar dabeibleiben um unseren Inspirationen zu bereichern.

Die Tage der Woche waren durch viele geplante und ungeplante Ereignisse zersiedelt. Verabredungen, Anrufe, Besuche, Reparaturen und so weiter. Und am Wochenende geht die Theatersaison wieder los…