Im Spalt zwischen meiner Stahlateliertür und ihrem Stahlrahmen steckte ein etwas knittriger Zettel von Franz, der sich mal wieder aufgemacht hatte, um auf Verdacht bei mir vorbei zu kommen. Aber wenn wir uns zunächst auch verpasst haben, sehe ich nachher eine Vernissage von ihm und einem befreundeten Künstler, mit dem er manchmal zusammenarbeitet.
Ein größeres Pensum an Gesichtern leistete ich gestern wieder mit meinem Tuschepinsel in Kayos Spelunke ab. Langsam wird das Ganze lockerer. Die Gesichter entstehen aus einer schnellen Pinselstruktur, die zunächst abstrakt ist und dann den Eingebungen der Gegenständlichkeit folgt.
Ich dachte, ich könnte ein großes Gesicht, das jetzt schon in den Benutzungsspuren der Wand vorhanden ist, aus vielen kleinen Gesichtern zusammensetzen.
Mit Joana sprach ich gestern, dass wir Dreieckgittermodelle als Schmuck für ihren Kopf bauen sollten. Dort hinein könnte sie dann Möbiusbänder mit ihrer Geheimschrift einmontieren. Das würden wir dann mit verschiedenen Ansichten ihres Kopfes fotografieren. Ich greife damit auf die Idee eines äthiopischen Künstlers zurück, auf dessen Kopfskulpturen mich Vinzenz aufmerksam gemacht hatte.
Nathalie modelliert an ihrem Relief, dessen 12 Abgüsse für das zweite Objekt bestimmt sind.