Das war gestern eigentlich gar kein richtiger Arbeitstag. Das Handschrifttagebuch am Morgen mit den Buchmalereien und der Aktualisierung der Datei des Arbeitsjournals, waren die einzigen Spuren, die ich gestern in meinem Atelier hinterließ.
Stattdessen war der Streik der Kommunikationsbasis in der Frankenalleewohnung abzuwenden. Ein langwieriges Unterfangen mit Fahrt zum Computerladen, dem Transport verschiedener Rechner in verschiedene Richtungen, um Fehlerquellen zu ermitteln.
Am Nachmittag ein Lebensmitteleinkauf, Mails, Telefonate bis in den Abend und ein Gesprächstermin in einem anderen Stadtteil. In der Straßenbahn sah ich eine unwirklich schöne Frau in einem beigefarbenen Wintermantel, roten Haaren, feinen Handschuhen und einer überaus geschmackvollen Handtasche. Ein Filmstar hatte sich in die Straßenbahnlinie 11 verirrt.
Keine Scherbenblätter, keine Wandzeichnung, keine Konzepte, Zeichnungen oder Skulpturen. Keine Fotos und Videos.
Aber in die Buchmalereien treten weitere Worte ein, die dann wieder verwischt werden. Das Verschwinden der Worte, die Abwesenheit des Denkens und die Fülle der Stille. Das war gestern.