Am Abend hatte ich mir den Zeichentisch für den heutigen Morgen vorbereitet. Die Blätter zum Scherbengericht I legte ich in den Schreibsekretär zu den anderen. Weitere habe ich schon begonnen. Sie müssen nur noch mit Schelllack und Tusche umgeben werden.
Neben den Kindheitserinnerungen, die durch die Beschäftigung mit den Scherben aufsteigen, beschäftigt mich die Geschichte des Nachnamens der väterlichen Linie. Männer, die sich aus dem Staub gemacht hatten, d. h. Frauen und Kinder alleine ließen, wurden mit Vergessen bestraft. Die Namen wurden ausgelöscht, niemand redete über sie. Umso spannender erscheinen nun die Geschichten ihres Verschwindens, ihrer Verantwortungslosigkeit und ihres Willens zur Freiheit.
Pfitzner, der Großvater, zog mit einem Handwagen, auf dem das Modell des Breslauer Doms stand, durch Europa und träumte davon, mit dem Schiff nach Amerika zu fahren.
Ich frage mich, wie sich diese Träume, Taten und Katastrophen auf mein Tun auswirkten. Vielleicht werde ich darüber etwas erfahren haben, wenn das Scherbengericht fertig ist, wenn ich tat, wovon ich träumte, wenn ich die Gesichter der Väter auslöschte und wieder neu zusammensetzte.