Durch die Verwischungen haben die Buchmalereien manchmal etwas Unterseeisches. Es entstehen Lebensformen der Tiefsee, neu entdeckt und unerforscht.
Die Lichtintensität, von der ich die ganze trübe Zeit geträumt hatte, ist heute von der ersten Minute des Morgens da. Nun kann der kraftspendende Treibstoff nicht nur meinen subtropischen Vertikalwald hinter den großen Fensterscheibenflächen der Rolltore blühen lassen.
Unbeschwert und gestärkt kann ich mich also den 21 Blättern widmen, die ich gestern gezeichnet hatte. Tuschliniengeflechte in Splitterumrissen, die bis IV / 42 nummeriert sind. Nach den Buchmalereien und der Arbeitstagebuchdatei, werde ich zunächst Schelllackschicht und dann die Tuschekreise um die Scherben legen.
Auf einer Bank in der Sonne sitzend, stellten wir am Sonntag fest, dass Künstler nur glücklich sein können, wenn sie sehr erfolgreich sind, oder in einer Unabhängigkeit arbeiten können, wie ich. Wenn ich die Verrenkungen beobachte, die Künstler gegenüber Galeristen machen, sich jahrelang von ihnen hinhalten lassen, dann bin ich froh, meinen Weg eingeschlagen zu haben.
Mit diesem Gedanken mache ich mich jetzt erneut ans Werk und will mit den Scherben bis zum Ende des Monats fertig sein.