Als erstes am Morgen signierte ich die Blätter bis 174 des Scherbengerichtes IV. Das heißt, dass ich mit den Einzelblättern der Gesamtserie heute Nachmittag fertig werde.
Vielleicht mache ich, bevor die 600 Scherben wieder zusammengesetzt werden, eine kleine Pause, damit ich den folgenden Schritt leichter gehen kann. Ein wenig fürchte ich mich davor, mit den Einzelblättern aufzuhören, denn sie begleiteten mich jetzt 3 Monate an jedem Arbeitstag. Mir wird etwas fehlen.
Am Morgen habe ich mich schon etwas gebremst, um die letzten zwanzig Blätter in Ruhe zu zeichnen, es herauszuzögern und zu genießen. Damit ich diese Arbeitsweise, die mir so entspricht, in ähnlicher Weise fortführen kann, dachte ich mir, das nächste Projekt, das ich zusammen mit dem Museum machen will, mit Fundstücken zu gestalten, die ich mit Schelllack und Tusche auf Transparentpapier präparieren kann.
Mit den Scherbenblättern, die den Blick in die Vergangenheit vertiefen, fällt ein Ereignis zusammen, das wiederum in die Zukunft über mich hinaus reicht. Seit einiger Zeit schon bin ich damit konfrontiert, dass ich Großvater werde. Ich glaube, dass die Art der Scherbenblätter mit ihren Nährflüssigkeiten, formal etwas mit diesem erfreulichen Vorgang, der emotional schwer fassbar ist, zutun haben könnte. Seit wenigen Tagen weiß ich, dass es dabei um einen männlichen Nachkommen geht…