Alle 166 Blätter des Scherbengerichtes Nummer IV sind nummeriert, mit einem Datum versehen und signiert. Ich habe die vier Stapel der vier Scherbenblätter – Sammlungen in die untere Schublade des Schreibsekretärs gelegt. Dort warten sie nun auf ihre Auferstehung.
Gegen 16 Uhr war ich mit dem Arbeitsgang der Vereinzelung der über 600 Scherben und ihrer Anreicherung mit Binnengeflechten fertig. Zum Trocknen blieben die letzten 20 Blätter auf dem Zeichentisch liegen. Mich zog es dann hinaus zu einem Spaziergang zum Rebstockweiher und einem Besuch im Atelier von Niklas Klotz. Wir sprachen über Portraits, und natürlich erzählte ich im vom Scherbengericht.
Mit Franz, der leider nicht da war, möchte ich nun die Ausstellung besprechen. Die Arbeit wird nur fragmentarisch ausstellbar sein, denn es würde uns überfordern, alle Blätter zu zeigen. Vielleicht kann man sie aber stapeln.
Nach dieser kleinen Pause gestern, drängt es mich nun doch schneller, als ich es gedacht hatte dazu, das Atelier aufzuräumen, um einen Arbeitsplatz für die „Reinkarnationsarbeit“, das Zusammensetzen der neuen Scherben auf einem Blatt, zu schaffen.
Die Buchmalereien springen aus der Gelassenheit der Verwischungen in die Unruhe der Vereinzelung von Zeichen und Strukturen. Ruppige Korrekturen harmonischer Klänge, Zufallsflecken an der Peripherie und das frühe beenden der Arbeit an einem Motiv, werden wichtiger und heben den Gleichklang hinweg.