Die Sonne lockt mich in meine Gärtchen. Durch das Schneiden der großen wilden Rosen entsteht eine Höhlung, in die man Stühle und Tische hineinstellen kann, ein neuer Platz mit neuen Ausblicken, Funktionen für andere Denkperspektiven. Immer wieder schneide ich an diesen Büschen und verbrenne dann am Abend das abgeschnittene Material. Dann, wenn später die Güterzüge auf dem dunklen Bahndamm langsam vorüberpoltern, die Holzkohle glimmt, meine Klamotten und Haare völlig durchräuchert sind, kommt eine kleine Erinnerung an Abendteuer auf. Ich schaffe so, ganz langsam, verschiedene Plätze für mich und auch für die anderen. Das gefällt mir.
Schriftfragmente, Vignetten und Verzierungselemente erscheinen in den Buchmalereien und werden in die Vergangenheit gewischt, wo sie herkommen. Andere Versuche mit den alten Materialien aus den „Synaptischen Kartierungen“ liegen auf dem Zeichentisch. So bewege ich mich langsam aus der Strenge der Produktion hinaus, drifte etwas davon und versuche das zu genießen. Etwas Ruhe ist nötig, um wieder Anlauf zu nehmen für das nächste größere Experiment.
Uns kamen gestern Abend die Erlebnisse in den tibetischen Klöstern Sikkims in unsere Erinnerungsgespräche. Die gefährlichen, monströsen Götter, die in den gewaltigen Bergmassiven hausen, die wir täglich vor Augen hatten, wurden, je weiter man die Etagen der Tempelbauten erklomm, um so schreckenserregender. Manchmal erscheint es mir so, als würden uns erst jetzt die Erlebnisse mit der Wucht treffen, die wir uns während der Reise etwas vom Leib hielten.
Die noch warme Asche von gestern Abend schüttete ich mit meinen Erdvorräten zusammen, mit denen ich meinen Garten auf dem Beton erweitern werde.