Die Spur der Schrift, z.B. der Gravur, der Tinte oder der Bilder, egal wie sie sich materialisiert, führt durch die Räume aus Zeit. Um die Teppiche meiner Kindheit richten sich Wände auf mit Türen durch die Gerüche hereinwehen. Über Wegen, die ich gegangen bin, wölben sich Stadträume mit Geräuschen auf.
Jetzt, als ich eine CD in das Laufwerk meines Rechners schob, war ich nicht darauf gefasst, dass das Programm die Musik gleich von alleine abspielt. Deswegen setzte sie überraschend ein und es entstand die Wiener Wohnung in meinem Hirn, in der ich zwei Monate gelebt habe, während ich den „Handprint Wien“, eine Wanderung in der Form meines Handabdrucks auf der Stadtkarte, durch die Straßen wanderte.
Meine Gastbrieftaube, die ich auf den Namen Lord Nelson taufte, hat wieder ihre Reise angetreten. In den letzten Tagen lief sie mir hinterher und wollte mit Hartkäse gefüttert werden. Dann kam ich mit Sesam, den sie verschmähte und nun das Weite suchte. Die Fortsetzung ihres Fluges passt besser zum Taufnamen, als wenn sie sich weiterhin bei mir durchgefressen hätte.
In den Buchmalereien führt mich die Spur der Schönschrift und der Rohrgeflechte immer weiter in die Kindheit hinab. Am kommenden Wochenende werde ich zu einem Treffen der Schulklasse fahren, mit der ich fast zehn Jahre verbrachte.