Pyramidenraum

Die fertig gedruckten Gründerpreisfiguren haben auf ihren Dreiecken, mit denen ihr Volumen umschrieben wird, Binnenzeichnungen, die vom Schichtenaufbau der Skulpturen herrühren. Somit ist durch die Technologie ein zusätzliches, zeichnerisches Element hinzugekommen.

An diesem Morgen sitze ich im Garten und denke an eine Raumbeschreibung, die ich gestern in der Abendsonne geschrieben habe. Wesentlicher Ausgangspunkt sind die Eckpunkte aus denen sich die Strecken, die Dreiecke und dann die Pyramide bilden. Diese Punkte sind zunächst alleine inhaltlich aufgeladen, zeigen die Folgen von Handlungen. Dies kann eine vernarbte Schnittstelle an einem Bäumchen in meinem Garten auf dem Beton sein. Sie verweist auf die Hortensie, die durch den Beschnitt mehr Licht bekommt, und auf die Gartenschere, die in einem Kästchen liegt, das in dem Regal steht, welches ich im Frühjahr für die Gartenutensilien eingerichtet hatte. Ich nehme mal die Schraube, die die Scherenblätter zusammenhält als den zweiten Punkt an. Der dritte entsteht gleich, wenn ich diesen Satz beendet habe in meinem Buch, das auf dem Gartentisch liegt. Darüber, im Raum über meinem Kopf befindet sich das Ende eines Astes, meines trockenen Gesträuchs, das gerade von den Kletterpetunien erklommen wird. Mit diesem Endpunkt des trockenen Astes ist nun ein Pyramidenraum entstanden, der viele Bewegungen, Geschichten und vielleicht Ausgänge in andere Dimensionen umschließt.

Die Eidechsen wärmen sich nach der kalten Nacht auf den sonnenbeschienenen Pflastersteinen für die Jagd. Die Insekten halten sich in Bodennähe auf, und ich beginne nun mit den Buchmalereien.