Koexistierende Bewegungen

Auf meinem Fußweg ins Atelier bin ich bei Franz Konter vorbeigegangen. Wir sprachen über die collagierten Ausschnitte von Druckwerken innerhalb seiner Malereien, die Stolpersteine für mein Auge sind. Wie redeten auch eine Weile über mein Langzeitprojekt und unsere unterschiedlichen Herangehensweisen. Dann sind wir noch zum Niklas Klotz gegangen, der an großen Schichtenholzreliefs arbeitet. Die machen sehr schöne Höhenlinien, die zu Wanderungen einladen. Je weiter man in die Landschaften hineinzoomt, umso abstrakter wird alles. Dann muss man es nicht mehr bemalen.

Ich arbeitete gestern noch weiter an der Form, stabilisierte die Standfläche. Muss sie auch heute noch weiter reinigen, um dann die Trennmittel auftragen zu können. Dafür muss sie aber auch ganz trocken sein, was noch eine Weile dauern wird. Somit sollte ich schon mit dem nächsten, dem zweiten Relief beginnen.

Nach einem Vormittagstermin vervollständigte ich das Tagebuch, das ich zu Hause geschrieben hatte, mit den Malereien hier im Atelier. Koexistierende Bewegungen, Ergänzungen als Kontrapunkt zu den Scherben. Die zarten Farben, die vorsichtigen Schwünge und die rabiaten Verwischungen.