Draußen in der Helligkeit arbeitete ich an der Reliefform weiter. Bald muss ich einen Endpunkt finden, um weiter zu kommen.
Die gestrigen Buchmalereien schweigen zu mir. Sie stecken voller Gewalt. Deswegen male ich an diesem Morgen anders. Es sprechen andere Dinge – die Wiese, die Gärten und die Vögel. Ein Schwarm Stare bereinigt den Raum, indem er alle Tauben einzeln angreift und verscheucht. Dann erst machen sie sich über die roten Beeren der Ebereschen her. Das Licht wird noch vom Nebel verschleiert. Die Köchin des Nachbarrestaurantes gärtnert schon wieder, statt in der Küche zu stehen.
Soweit es ging, habe ich gestern das Atelier aufgeräumt, damit meine Neuankömmlinge heute Platz haben, zum Zeichnen und Collagieren.
Die Skepsis der Künstler der neuen Generation gegenüber den herkömmlichen Techniken und Handwerken, war gestern wieder in der Schirn, in der Ausstellung „Peace“, zu sehen. Die Hinwendung zum Wort wird deutlicher, wie bei Vinzenz im Hamburger Bahnhof. Bei ihm allerdings ist diese Neigung definitiv nicht auf mangelndes künstlerisches Handwerk zurück zu führen. Geht es bei seinen Texten aber auch um Handwerk?