Zweifel beiseite

Das einfärben des Reliefs dauert länger, als ich dachte. Und weil ich am Nachmittag noch einen überraschenden, aber sehr netten Besuch bekam, Niklas Klotz war mit seinem Sohn gekommen, und am Abend noch ein anderthalbstündiges Gespräch anstand, bin ich nicht mal bis zur Hälfte dies ersten Formates gekommen. Jeder einzelne der modellierten Splitter, bekommt seine spezielle Behandlung mit Pinsel, Tusche und Ausdauer. Zwischendrin hatte ich durchaus Zweifel an dem, was ich da mache. Jetzt, am neuen Morgen aber, scheint etwas von dem auf, was ich erreichen wollte. Die Dichte wird nämlich greifbar. Und wenn ich nun die wenigen Quadratzentimeter, die ich bisher geschafft habe, hochrechne auf fast fünf Quadratmeter, mir die Vielschichtigkeit der verschiedenen Raster vorstelle, dann wische ich alle Zweifel beiseite.

Niklas zeigte ich meine Buchmalereien und stellte ihm natürlich das Väterprojekt vor. Sein Sohn lärmte begabt auf der elektrischen Gitarre.

Manchmal frage ich mich, wie es mit dieser autobiografischen Arbeit weitergeht. Werde ich mich auch noch an die Mütter wenden? Ihre Rolle scheint mir nicht unwichtiger zu sein. Vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall. Bei den Vätern hatte ich den Vorteil des klaren Ansatzes, sie zusammenzuführen. Für die Mütter müsste es ein anderes Herangehen geben. Vielleicht ließen sich auch drei Generationen verbinden.