Ähnlich, wie bei einem Zenwochenende, also einem Sesshin, sind meine lang andauernden Beschäftigungen mit dem Väterprojekt ein zusammenhängender Block von ineinander greifenden Arbeiten.
Die Zersplitterung des Väterdoppelportraits, die Aufreihung der einzelnen Scherben und deren Überlagerungssequenzen, die ich „Scherbengericht“ nannte, das Wiederzusammensetzen der erneut zersplitterten Scherben, deren Vergrößerung und skulpturale Neuentstehung in den Reliefs, deren mehrfache Abformung und Einfärbung, löst in der Abfolge eine Konzentration aus, die einer Meditation ähneln kann.
Das Problem bei meiner Arbeit ist aber, die Spannung nicht nur über ein Wochenende zu halten, sondern über Jahre.
Eine „seitliche Energiezufuhr“ bekomme ich durch die täglichen Buchmalereien, deren Schnelligkeit, Spontaneität und Lebendigkeit einen großen Gegensatz zu den anderen langwierigen Arbeiten bildet. Auch das darin anhaltende Thema der Auslöschung der Muster der Gewalt, wie sie sich auf Kinderkörpern abgebildet haben, verschafft mir zusätzliche Kraft.
Hinter mir liegt ein arbeitsreiches Wochenende, was zur Folge hat, dass ich mit dem Einfärben des zweiten Reliefs heute oder morgen fertig sein werde. Dann gehe ich an das dritte Format.