Godani – es geht immer noch schlimmer

In den Buchmalereien bin ich heute zu den reinen Verwischungen zurückgekehrt, wie ich sie seit Jahren als Grundelement meiner täglichen Arbeit benutze. Wichtiger aber ist, dass ich die Rohrgeflechte oder Gravitationsschwünge diesmal mit einer hölzernen Haarnadel in das Papier gravierte habe, anstatt sie mit einer Farbe zu zeichnen. So ist die Struktur vorhanden, aber innerhalb einer anderen Dimension.

Im Bockenheimer Depot sahen wir gestern die neue Kreation der Frankfurt Dresden Dance Company in einer Choreografie von Jacomo Godani. Obwohl ich mir immer mal vornahm, nicht so sehr von meinen Erfahrungen mit der Forsythe Company auszugehen und mich dem anderen Ballett, was wir nun in der Stadt haben, zu öffnen, ist es mir nicht gelungen über die armselige Substanzlosigkeit von Konzept, Form und Spannung hinweg zu sehen. Mir fehlen die Worte. Es geht immer noch schlimmer!

Auszunehmen ist die Company von gut ausgebildeten und trainierten Körpern. Wissen sie, was da noch alles ginge?

Ein schöner Abend fand am Freitag mit dem Jungen Schauspiel in den Kammerspielen statt. Ihr Wollen und dieses Feuer der unerfahrenen, etwas naiven und begeisterten Menschen, nimmt mich meist von vornherein für sie ein. Sie sandten ein paar Nachrichten in Form einzelner Worte in das All. Dabei waren sie artistisch humorvoll und uneitel. Eine schöne Premiere.