Unheimlich

Inmitten der Väterarbeit verliere ich manchmal, wegen der Vielzahl der Möglichkeiten, die Formen weiter zu entwickeln, die Orientierung. Auch die Lektüre von „Blutsverwandtschaft“ von Christina von Braun, hemmte mich zunächst etwas. Ist das kulturelle Konzept der männlichen Genealogie so relevant, dass ich so eine große Arbeit damit verbinde?

Das Dylankonzert vom vergangenen Donnerstag geht, wirkt bei mir noch deutlich nach. Es erschien mir, wie ein amerikanisches Echo europäisch-nordafrikanischen Gesangs. Bei der aktuellen Interpretation von „Desolation Row“ kamen Mir Brecht-Weill-Songs in den Kopf. Als ich die „Dreigroschenoper“ googelte wurde mir zusätzlich an zweiter Stelle ein Konzertmitschnitt des Dylan-Songs vom 4.4. 2018 angeboten. Beim Nachhören wurde die Verwandtschaft der Gesangsstile noch mal sehr deutlich.

Google aber, ist mir unheimlich.

Nach einem Spaziergang im „Sonntagswald“ gestern, sah ich mir ein aufwendig gestaltetes Buch mit 6 CD`s an, die die Aufnahmesessions von „Highway 61 Revisited“ dokumentieren. Sie fanden zeitlich und geografisch nicht so weit von der Blüte des Cool Jazz statt, der mir in letzter Zeit so häufig begegnet.