Schon will ich das Tonmodell des 10. Reliefs aufdecken, die feuchten Tücher zur Seite schlagen, um an der Stelle weiter zu modellieren, an der ich gestern Abend aufgehört habe. Ich spüre den Zeitdruck, die Form in der kommenden Woche gegossen zu haben, um dann in Ruhe für eine Zeit verschwinden zu können.
Die Kirche in Hamm rückt mir noch manchmal in meine Erinnerungsdiashow. Vor allem die eingravierten Zeichen und Buchstaben in den Putz, die ganz andere Geschichten erzählen, als die offiziellen Fresken. Von diesen Zeichen oder aus den Vermischungen mit den Pilgerzeichengravuren, die ich in Noia bei Santiago den Compostela sah, gibt es auch einen Widerhall in den heutigen Buchmalereien. Überraschend sind diese Dinge zutage getreten.
Zuerst machte ich wieder die Gravur der Gravitationsschwünge auf die linke Buchseite, machte sie durch kreisende Linien, die gleichzeitig ein Stück Reliefform des 9. Väterreliefs frottierten, sichtbar und fügte dann Linienverstärkungen, Bögen und Sehnen ein. Aus diesem Zusammenspiel entstanden die Zeichen und die Erinnerung an Noia in Zusammenhang mit den Graffiti in Hamm.