Fluchtareale

Weil die Tage so warm sind und mich die Nachwehen des Blend – Festivals ablenken, gelingen mir derzeit nur die Tätigkeiten rund um das Arbeitstagebuch und dessen bescheidene Weiterentwicklungen.

Aus den Frottagen entstehen ja zumeist durchaus stimmungsgeladene Malereien, die manchmal auch mit dem Inhalt der Texte zutun haben. So ist es jedenfalls derzeit.

Draußen vor dem Atelier steht auf der Fläche, wo zuvor unsere Wiese war, ein Laster mit Anhänger. An seiner Seite wühlt sich ein Gabelstapler durch die übrig gebliebene Erde, um die Zaunfelder des Ereignisses, wofür das Tevesgelände vermietet worden ist, aufzuladen. Wo nun eigentlich die Blüten der Kräuter die seltener werdenden Insekten anziehen sollten, liegt ein staubiges Brachfeld.

Die Gewalt eines rollenden Festivals, walzt auch die Bedenken von Ökoexperten nieder, die der Stadtnatur schützend beistehen wollten. Wäre die Wiese abgedeckt worden, wie es Andreas Malten in seinem Gutachten als notwendig bezeichnete, würden nun die jungen Mauereidechsen Fluchtareale und Verstecke finden, die sie außerhalb der Brutzonen benötigen, um die ersten Wochen ihres Lebens zu überstehen.