Übung in Demut

Während der Buchmalereien am Morgen habe ich mich nun zusammengerissen und beendete die Arbeit dreimal vorzeitig, damit ich dem reduzierten Zustand näher komme, den ich auch für die Reliefmalerei entwickeln möchte. Manchmal fällt es mir schwer, diese Kompositionen für die digitalen Collagen im Rechner zu zerschneiden.

Die Reliefmalerei nährt sich mühsam. Den Lasurmalerei-Stil innerhalb dieses ersten Exemplars durchzuhalten, ist eine Übung in Demut.

Den Gartenschnitt, den der italienische Hausmeister am Zaun zum Nachbargrundstück abgelegt hat, habe ich mir am Morgen vorgenommen. Zunächst sammelte ich einige Blumensamen heraus und streute sie in die Schüssel, in der ich schon eine Weile alle möglichen Samen, die man im Frühjahr zusammen ausstreuen kann, aufhebe. Dann schnitt ich die hohlen Stengel auf eine Länge von etwa 15 cm und stellte sie in einen größeren schwarzen Plastikblumentopf. Wenn er voll ist, lege ich ihn als Bruthöhlenbau für Insekten in mein Gesträuch.

Seit gestern flatterte ein Distelfalter an meinen Atelierfenstern in etwa 4 Meter Höhe. So nahm ich eine Leiter und kletterte mit einem Glas zu ihm hinauf, fing ihn darin und drückte es während des Absteigens an meinen Bauch. Draußen entließ ich ihn zwischen dem Blumen.