Zur Malerei legte ich mir gestern die Steine, Perlen und Knochenschmuck-Fragmente auf den Tisch, die ich aus Westtibet mitgebracht habe. Sie helfen mit beim Farbenfinden, lösen Situationen aus, auf die ich dann malerisch reagieren kann. Die Dynamik dieses Geschehens soll sich möglichst auf den Reliefs abbilden.
Das Erlebnis der alten Klostermalereien erzeugt in mir ein differenzierteres Bewusstsein von Arbeit und Raum. Ich setze eine feine Linie, mit einem Haar gezeichnet in Beziehung zu den Bergketten hinter den Mauern, auf die sie gezeichnet ist. Das wirkt sich auf mein Herangehen hier aus.
Dabei denke ich an die Gespräche mit Tashi, der in der tibetischen Landschaft aufgewachsen ist und ihre Schätze kennt. Die Form der Versenkung in lange Arbeitsvorgänge, wie ich sie in den Miniaturen auf den Klosterwänden zu sehen glaubte, begegnete mir selber innerhalb der Scherbengerichte, die in der Anfangsphase des Väterprojektes stattfanden. Aber auch das Modellieren und die jetzige Malerei, in den Büchern und auf den Reliefs, tragen Züge dieser Arbeitsweisen.