Auf dem Gipfelplateau des Altkönigs herrschte dichter Nebel. In dieser Wolke erschien plötzlich ein Troll in leichtem Laufschritt, mit spitzen Ellbogen an den angewinkelten Armen, klarer Stimme und roten Locken, glaube ich. „Ich laufe gern über dieses wellige Gelände“, sagte er, bei weitem nicht außer Atem und strahlend. So schnell. Wie sie da war, verschwand sie wieder bergab im dichten Grau.
Im Schauspiel sahen wir „Brand“, ein selten gespieltes Stück von Ibsen. In der weiblichen Hauptrolle war Jana Schulz zu sehen, eher ein zerbrechlicher Junge, als eine Braut. Es ging um Alles oder Nichts in diesem düsteren Abend im Nebel, der die Kälte des Tales illustrierte, in das nie ein Sonnenstrahl fällt. Und wieder tauchte ein Troll aus dem Gewaber auf, mit schriller Stimme diesmal und wieder sehr beweglich, wie am Altkönig auch.
Die Abgüsse der Reliefs, die ich in der letzten Woche angefertigt habe, trocknen sehr langsam. Einen habe ich nun in die Sonne gestellt, obwohl dann die Gefahr besteht, dass er sich etwas verzieht – meine Ungeduld! Aber ich möchte nun bald wieder weitermalen.
Innerhalb der ganzen Diskussionen um Digitalisierung, kulturelle Aneignung und diverse Identitäten, kommt mir die Arbeit am Väterprojekt immer anachronistischer vor, aber richtig.