Angestaute Energie

In den Unterdruck, der aus den entgegengesetzten Sogbewegungen des Zeichnens und des Schauens herrührt, fällt meine überraschende Impfung gegen Covid 19. Die angestaute Energie kann nun, wie Formschaum aufgehen und die leere Nische füllen.

Das funktioniert derzeit mit den Schellackschichten und Ornamenten, die ich gegen die Bildgesten von Franz auf die gemeinsamen Formate setze. Das geschieht, wie nebenher, aber trotzdem konzentriert. Gut gefallen mir bisher die Relieffragmente, die in unseren unterschiedlichen Weisen bemalt sind. Ihre unregelmäßigen Umrisse, die sich nach den modellierten Scherben richten, umfassen die eigenartige Mischung aus verschiedenen künstlerischen Gesten.

Wenn ich heute die Augen schließe, treten kräftige Farben auf. Auf diese Weise ahne ich Farbklänge, bevor ich sie auf das Papier bringe. Dann geht der Blick auf die Aquarellstiftesammlung, die auf dem Tisch liegt, ich suche die entsprechenden heraus und beginne entweder einen Umriss, Schwünge oder Schraffuren zu zeichnen. Das Malerische entsteht durch den feuchten Handballen, mit dem ich die Farben einerseits verschwimmen lasse und Motive per Abdruck in die anderen Formate übertrage.