Ich schreibe schon wieder zu Hause, weil die Heizung im Atelier seit Tagen nicht funktioniert. Ungehalten über diese Art der Missachtung, versuche ich dennoch die regelmäßige Ruhe, aus der die Entwicklung der Bilder resultiert, nicht zu unterbrechen.
Gestern beschäftigte ich mich hier zu Hause mit den tausend Jahre alten Linien aus Tabo, die ich in die Zukunft des Zeitstreifens von Rolle 11 gesetzt habe. Das Echo, das ich zeichnerisch rückwärts in Richtung Gegenwart aussende, Bestand zunächst aus einer einfachen Überlagerung von 2 Linienschichten, die ich 4 x mit dem Durchzeichnen im Rückwärtsrollen wiederholte. Dann wickelte ich die Rolle vorwärts, mit dem viel kleineren Anfangsradius zusammen und zeichnete die Struktur nach vorne durch, wodurch sie sich entscheidend verdichtete. Durch die engeren Intervalle wird der rhythmische Fluss verstärkt. Die konsequente Fortführung dieses Arbeitsganges, führt zur Verdunklung des Gesamteindrucks.
Während dessen bewegt sich der Figurenreigen der Buchmalereiumrisse auf der Rolle vorwärts und trifft somit demnächst auf die verdichteten, dunklen, schriftartigen, quadratischen Felder des „Tabo-Echos“. Diese werden dann von den Umrissen eingegrenzt, mithin fragmentiert, durch weiteres Hin- und Herrollen und Durchzeichnen verändert. All das geschieht mit dem Wunsch einer Annäherung an die alten Maler.