Vielleicht sollte man viel konsequenter auf den Tod hin leben, ihn wie die Ägypter als Projekt begreifen, seine Produktion darauf hin ausrichten, sie immer wieder auflösen. So kann ich nun mit Rolle 10 umgehen, die letzten Meter in das Nichts führen.
In der zweiten Buchmalerei reihen sich die Figuren wie eine Abfolge von Toden aneinander. Jede hat ihre eigene Form, geht aber unerbittlich nach rechts ab von der Bühne. Die helfende Begleiterin meiner Mutter aus ihrer Nachbarschaft, berichtete mir gerade, dass sie am Morgen dafür gesorgt hat, dass sie schwach und mit Schmerzen ins Krankenhaus eingeliefert wurde…
Nun beginnt mir mein Vater zu fehlen. Ich würde ihn gerne anrufen. Das ist die Trauer. Die Unfähigkeit über sie zu reden, beschrieb gestern der Schauspieler Edgar Selge in einem Fernsehinterview. Er meinte, dass sich diese Unfähigkeit von seiner Familie auch auf ihn übertragen hat. Daher rühre sein bisheriges Schweigen zum Massaker der Hamas am 7. Oktober in Israel.