Arbeitstagebuchprojektraum

Seit einiger Zeit steht in meinem Atelier eine Hartfaserplatte, an die ich mit schwarzen Metallclips bearbeitete Fotos aus den Wald, Transparentpapiersequenzen, Geflechte jeglicher Art und auch Rollbilder befestigt habe. Diese Wand zeigt eine lebendige Dokumentation einer Arbeitsphase. In dieser Weise könnte ich mit ein Schaufenster wie einen Projektraum vorstellen, der den Verlauf des Arbeitsprozesses FRANKFURTER KRAFTFELD dokumentiert. Periodisch würden die Arbeiten weitergerückt, übereinander gestapelt und fortlaufend ausgetauscht werden. Somit würde der Fortgang der Arbeit transparent werden. Die Menschen können im Vorübergehen verstehen, wie Kunstschaffen funktionieren kann. Deutlich wird die Parallelität der Vorgänge anhand der parallel entstehenden Kunstwerke. Gleichzeitig könnte eine Miniaturausführung der Ausstellung am Anfang des Weges  an seinem Ende im Schaufenster des Futterstübchens stattfinden. So würden sich Anfang und Ende miteinander kurzschließen.

Gerstern habe ich erstmals veröffentlicht, dass ich auf dem Weg in Wald am Hang Einzelführungen machen werde. Die Gegenleistung der Teilnehmer werden ihre Erinnerungsbilder sein, die sie mir geben, damit ich sie im Atelier zu Umrissbildern umformen kann. Sie sollen vom Erlebnis des gestalteten Hangs inspiriert sein. Dann wandern die Bilder auf die Mainzer Landstraße in die Ausstellung oder den Projektraum FRANKFURTER KRAFTFELD, werden dort weiter verarbeitet und werden zu den Reliefdreiecken, die ich dann im Wals wieder vergraben werde.

Das Schaufenster würde eine Art Arbeitstagebuch von FRANKFURTER KRAFTFELD werden und bei entsprechender Gestaltung würde sich vielleicht der Widerspruch zwischen Werk und Dokumentation lösen lassen, die Unterscheidung würde hinfällig. Die Einzelführungen im Wald würden mir Gelegenheit zu zusätzlicher Pflege des Weges geben.