Auffächern

Acht Uhr, die tief stehende, blassgelbe Morgensonne aus Ostnordost trifft auf meine Wände, Regale, Bilder, und meinen Staub. Die Eidechsen liegen auf den warmen Brettern im Garten.

Und ich denke über Brückenbau nach, über Schluchten, Wasserflächen, Autobahnen, Schiffsverkehr, Lianen, Beton, Styropor, Bambus und Holzspieße. Ein Workshop am kommenden Mittwoch, den ich heute noch mal in Ruhe gründlich vorbereiten werde.

Somit ruht die Arbeit am Biografieprojekt, jedenfalls was meine Scherbensequenzen und die gesamte Maschinerie meiner Erinnerung angeht.

Ein Cousin von mir, möchte mich im Atelier besuchen. Ich freue mich über das überraschende Interesse.

Die Lüftung der Restaurantküche läuft an, von Ferne die Brandung der A5 und auf den Gleisen des Bahndamms warten die Dieselloks, die gleich die ächzenden Güterwaggonschlangen in Gang setzen.

In der täglichen Malerei etabliert sich ein neues Element. Dabei handelt es sich um senkrechte Linien, die aus vielen übereinander gelegten Farben bestehen. Wenn ich sie verwische, fächern sich die Farben auf.