Nach einem normalen Vormittag mit meiner Arbeit an den Buchmalereien, Texten und Collagen, verbrachte ich noch etwas Zeit im Gärtchen und auf dem Gelände, kümmerte mich um die Weiden und die Objekte, die mit ihnen und den aufgefädelten Steinen zusammen entstehen.
Am Nachmittag war ich im Taunus. Im Schatten des hohen Waldes war es kalt. In seinen dunklen Ecken lag noch Schnee. Auf den Sonnenflecken aber war der Boden trocken und warm. Dort räumten Ameisen, Hummeln brummten und suchten nach Nahrung. Auf dem Gipfelplateau des Altkönigs versammelten sich all die Leute, die den Stillstand nutzten, um dort oben zu lagern und Abstand zur allgemeinen Aufregung zu finden. Nur der Wald bietet noch wenig eingeschränkte Bewegungsfreiheit.
Zurück im Atelier sah ich auf die Erscheinungsbilder des aufblühenden Frühlings, habe meine warmen Sitzplätze, von denen aus Beobachtungen des Himmels über den Abrissruinen möglich sind. Dort finden sich die zurückgekehrten Vögel, kaum Wolken und die Luftkämpfe der Greifvögel mit Krähen und Scharen von großen Möven. Innen arbeitete ich am 2. Objekt weiter, versah es mit einer Schellackschicht, die verhindert, dass das Wasser, das die Tuschewolken fließen lassen soll, nicht zu schnell aufgesogen wird. Das Spiel zwischen spröden trockenen Linien und den weichen Verläufen, ist ein spannendes Element bei der Bemalung der Reliefs, die nun neu ansteht.