Im Erdaushub der benachbarten Baustelle, der allenthalben auf unserem Gelände landet, finde ich Scherben aus den zerbombten Haushalten des 2. Weltkrieges. Neben meinem Buch, in das ich schreibe, liegt ein handbemalter Tellersplitter mit einem indigofarbenen Rankenwerk, das mich an romanische Ornamente der Bildhauerei erinnert.
Auf der Rolle 10 entwickeln sich meine Zeichen weiter. Langsam und vorsichtig lasse ich die Unkenntlichkeit wachsen, die aus den IM -Tonbandprotokollen hervorgeht. Dabei warte ich auf die neuen, erweiterten Bedeutungen, die aus ihnen entspringen, wenn sie auf die Reliefs übertragen werden.
Kann sein, dass dieser Prozess mehr Zeit benötigt, als meine derzeitige Geduld hergibt. Aber die Arbeitsergebnisse sind nicht erzwingbar. Schon leuchten die Umrisse der Reliefgoldbemalung des Pozellanreliefs meines IM`s durch die Schichten der Transparentpapierrolle. Nach etwa 2 Metern werde ich dann mit der aktuellen Arbeit an dieser Stelle, die ich am 11.04. gezeichnet habe, angelangt sein. Ich schätze, dass das in zwei Wochen sein wird.