Ruhig schere ich aus dem selbst auferlegten, permanenten Produktionsdruck aus, um andere Dinge um mich herum deutlicher und gründlicher wahrnehmen zu können.
Die Rückverlagerung vieler Perspektivpunkte in die Frankenallee, zieht eine leichte Vernachlässigung des Ateliers nach sich. Aber es entstehen auch neue Räume, um beispielsweise die alten Holzdruckstöcke hierher zu transportieren, um sie gegebenenfalls in der aktuellen Arbeit zu benutzen.
Farbholzschnittdruckstöcke von Ernst Ludwig Kirchner sah ich gestern im Städelmuseum. Bei ihrer Betrachtung wird deutlich, wie weit man sich in diese Technik hineinbegeben kann, um in sie stetiger Vervollkommnung auszureizen. Diese alten grafischen Techniken müssen den jungen Künstlern, die in der digitalen Welt aufgewachsen sind, seltsam vorkommen.
Im MMK fotografierte ich ein auf dem Bauch liegendes Baby in einem grüngestreiften Strampelanzug. Es befand sich unter dem niedrigen Plafond einer choreografischen Installation, die die Kinder als den Raum entdeckt hatten, in den ihnen die Erwachsenen nur mit einiger Mühe folgen können. Und wenn man das trotzdem tut, kommt man sich mit den jungen Ausstellungsbesuchern ein wenig verschworen vor.