Mich beschäftigt wieder zunehmend der Zusammenhang der Projekte. „QUERWALDEIN“ und „FRANKFURTER KRAFTFELD“ haben ja einen direkten stark konstruierten Bezug. Dabei kommt dem Stadtprojekt die gebündelte Energie des Weges zugute, an dem ich nun schon über ein Jahr arbeite. Oft sind die Installationen ja ganz fein und zart. Mache haben aber auch eine gewisse Wucht und Zerzaustheit, wie laute Punkmusik. Ich dachte, diese Geflechte mal mit einer bewegten Fotokamera zu verwischen, um eine Nähe zu den Tagebuchzeichnungen herzustellen. Bilder Könnten auch aus den Inneren der Astgeflechte entstehen. Das gebaute Waldmaterial läuft in die Zweidimensionalität. Damit könnte man auch etwas in der Stadt machen. Die erfolgreiche Behauptung dieses Weges in der geometrischen Umgebung der Stadt, setzt die gebündelte Kraft der Waldarbeit voraus. Die in den Quartieren umher fliegenden Erinnerungsbilder formieren sich zu neuen Gesträuchen und lassen den Wald in der Stadt neu entstehen. Das wird auch seine Rückwirkung auf die Waldarbeit haben, wenn ich dort in dem Bewusstsein arbeite, dass ich mich am Endpunkt des Weges, parallel verschoben, vielleicht auf dem Güterplatz befinde.
Vom Wald in die Stadt | Neue Räume
Nun habe ich die gewanderte Linie vom Hang(siehe oben transparent) in verschiedenen Größen ausgedruckt. Diese kann ich nun zunächst mal mit ins Atelier nehmen um dort mit ihnen im Zusammenhang mit dem FRANKFURTER KRAFTFELD zu arbeiten. Dazu möchte ich ein paar Fotos von der letzten Begehung am 3. Mai ausdrucken und ebenfalls mitnehmen, um diese Arbeite auch auf Teves präsent zu haben. Zusammen mit den Wegpunkten kann ich so in einer anderen Weise an den Räumen arbeiten.
Ein Ausdruck der Kraft, die mich die Arbeit am Hang kostet, sind auch die Zeichnungen, die ich im Tagebuch und auf Transparentpapier ausführe. Sie sind somit auch Zeugnisse der entschlossenen künstlerischen Inbesitznahme des Raumes. Der Raum springt nun vom Taunus in die Stadt. Betroffen sind die Quartiere, die von der Linie berührt werden.
Dreiecksstruktur aus Kraftfeld I | Tagebuchzeichnung
FRANKFURTER KRAFTFELD | Eurafrique | Taubenfedern
Die Arbeit am FRANKFURTER KRAFTFELD beginnt nun aus der Vorbereitungphase herauszutreten. Ich beobachte einen Raubvogel auf meinem Pfad im Taunus. Er schlägt regelmäßig Tauben. Die Eurafriquelinie stammt aus einem Morphing zwischen den Umrisslinien von Europa und Afrika und schwebt hier transparent vor dem Wald.
Querwaldein | FRANKFURTER KRAFTFELD
Dreieck | Sechseck | Schichtstruktur
Nebeneinander nutzbar
Reliefstrukturvorbereitungen
Ich denke daran, die Dreiecksschnipsel des alten Kraftfeldes mit ins Atelier zu nehmen, um mit diesen Motiven Rollbildsequenzen herzustellen, oder sie zumindest dort einzuflechten. Je stärker und dichter der Unterbau des FRANKFURTER KRAFTFELDES ist, umso mehr fremde Figuren wird es in sich aufnehmen können. Ich denke, dass die Rollbildsequenzen mit ihren starken Verdichtungen zu diesen Vorbereitungen gehören.
Gestern zeichnete ich eine ganze Weile an der Kumbakonam – Eurafrique – Kraftfeldsequenz. Es ist mit wichtig dabei die Zustände mittlerer Dichte zu dokumentieren, weil sie wichtige Voraussetzungen für die Dichte der Reliefstrukturen sind. Zunächst dachte ich daran eine Reihe von kleineren Dreiecksreliefs zu modellieren und Proben abzugießen und zusammen zu montieren.
Kumbakonam – Eurafrique – Kraftfeld
Die neue Sequenz, die ich im Atelier begonnen hatte und die Kumbakonam – Eurafrique – Kraftfeld heißen könnte, habe ich aus dem Atelier mit nach Hause gebracht. Hier auf dem Schreibtisch liegen die Dreiecksschnipsel, die ich inspiriert durch Buckminster Fuller und Jasper Jones hergestellt hatte. Beides ordnete ich auf dem Scanner zu mehreren Schichten, um mein Nachdenken und Experimentieren in diese Richtung für den Bildstreifen festgehalten zu haben. Was die Arbeitstechniken angeht, ist „Kraftfeld I“ ein großes Reservoir. Beispielsweise verweist es auf das Mittel des Rollbildes, das ich dann noch zwei Jahre in den Überlagerungssequenzen weiterentwickelt habe.
Parallelverschiebung
Im Atelier besuchten mich eine Peruanerin, ein Kanadier aus Vancouver und ein Amerikaner aus Chicago. Sie waren mit ihren Fahrrädern unter dem Thema „Wem gehört die Stadt?“ unterwegs und trafen so, nicht ganz zufällig also auf mich. Während ich Ihnen von meiner Arbeit erzählte, von meinen „Inbesitznahmen“ kam ich auf die Idee einer Parallelverschiebung. Ich stelle mir vor, den Weg im Taunus in die Stadt zu verschieben und zu versuchen, ihn dort erneut zu gehen. Mein Interesse besteht darin, die Veränderung der Linie zu dokumentieren.
Moos | Zeichnungen | Figuren
Die Figuren im Wald folgen auch einem gewissen Wiederholungszwang, weil immer ähnliches Material zu ähnlichen Figuren zusammengestellt wird. Wichtiger fast sind die Räume, die zwischen den Bauten entstehen. Sie tragen wesentlich zur Wirkung der Architekturen bei. Bei meinen Aufenthalten im Wald habe ich das Gefühl auch nach hinten sehen zu können. Ich bin eins mit den Räumen, die entstehen, gehöre zu den Figuren und zu den Volumen, die ihre Konstruktionen einnehmen.
Markierung am Hang
Waldraum im Kopf
Frankfurter Kraftfeld
Twyfelfontein | Madurai | Handprint
Handballenabdrücke
Verschiedene Überlagerungen
Licht
Gleichzeitigkeit | Verdichtung
Neue Bauten am Hang
Madurai | Twyfelfontain | Wasserform
Eine neue Sequenz auf Transparentpapier entsteht. Ihr liegen zwei Motive zugrunde: erstens ein in diesem Jahr am 26.02. gelaufenes GPS – Handprintfragment aus Madurai in Indien und eine vor tausenden von Jahren angefertigte Felsgravur aus Twyfelfontein in Namibia. Dazwischen ein Ausschnitt einer Wasserfarbenzeichnung von heute mit ausgewischten Wasserformen.
Rollbilder
Nah | Fern
Zusammenwachsen
Schärfe und Unschärfe
Siegfriedidyll | Figuren? | Architekturen? | Dinger?
Bewegung im Wald und auf dem Papier
Die Figuren, Installationen oder Architekturen im Wald, sind einer stetigen Veränderung unterworfen. Die ergibt sich aus den Instabilitäten und dem Wetter, sowie der ständigen Ausbesserungsarbeit. Die drei Stäbe waren ursprünglich mit einem Steinestapel angefüllt. als dieser zu schwer wurde änderte ich das Ganze.
Handprintsequenz | Baumkronen | Zeichnungsschichten
Hand in Tiruchirapalli | Zeichnung
GPS-Wanderung | Bambusgerüst | Zeichnung
Wasserfarbenwälder
Waldzeichnungen
TagebuchZeichnungsStrukturen | Wald
Weg | Zeichnungen | Krähennest
Indische Handprintsequenz
Beim Übereinanderzeichnen der Handprintsequenzlinien, die das GPS-Gerät in Indien augezeichnet hat, verwende ich verschiedene Rollenradien zum Aufwickeln des Transparentpapieres, auf dessen Rückseite ich mit Tusche die durchscheinenden Linien nachzeichne. Durch die Verschiedenheit der Radien, die auch durch die sich verändernde Konsistenz des Papieres entstehen, überlagert sich das Liniengeflecht in dieser verdichtenden Weise.
Wisch- und Waldstrukturen
Freiwischen
Nestbau | Handprint Sequenzstart | Zeichnung
Zeichnung | Ausschnitte
Fechtstruktur und Tagebuchzeichnung
Gesträuchskulpturen
Mumbai
Schürze für die Gebärende
Schleppnetz am Strand von Muttukadur
Tempelkram
Madurai
Mittendrin | Außen vor
Shivabronze | Nayak Palast
Tänzerinnen vor ihrem Auftritt
Nutzung und Versorgung von Figuren
Gruppenfotos
Kokosplantage – numeriert
Bronzeskulpturen
Prinzessinnenporträts
Junge Brahmanen
Säulenreliefs
Tierdarstellungen in Tempeln
Fort Senji | Gopuramdetail
Tempel mitten im Alltag
Tsunamikugel
Malereifragmente | Reliefs | Fischer
Fischerei | Reliefs
Zeichnung | Skulptur | Relief
Fünf Rathas
Mamallapuram – Flugbild
Figurenseuenz 10 | Winterkreissegment
Im kalten Atelier arbeitete ich gestern an der Figurensequenz Nummer 10 weiter. Mit den Verdichtungen ging ich fragmentarischer und zielgerichteter um. So kann ich neu entstandene oder auch schon länger vorhandene Figuren ausfüllen und somit hervorheben.
Stabilität | täglich
Am Hang arbeitete ich gestern bei minus sieben Grad, und weil die Schneedecke kaum zugenommen hatte, konnte ich gut weiterbauen. Im lockeren wenigen Schnee ist ein sich eignender Ast manchmal besser zu erkennen. Die Stapel und Geflechte bekommen langsam einen anderen Charakter. Es geht immer mehr um ihre Stabilität. Von gefällten Bäumen abgeschlagene Äste, stelle ich nun gern, soweit es geht aufrecht an die Bäume gelehnt. So stützen sie die Stapelkonstruktionen mit Schwüngen, die von den Stahlkonstruktionen der Basen der Türme des vergangenen Jahrhunderts herrühren könnten. Weil es viele dieser abgeschlagenen Äste auf den Waldboden gibt, gewinnt dieses Element an Präsenz. Die Stabilität wird auch durch gestapelte Äste mit verzweigten Widerhaken erhöht.
Tagebuchzeichnung 01.02. | Figurensequenz 12
Auf der Sequenz versuchte ich am Abend durch übereinander gelegte Tuschelinien Dreidimensionalität, wie mit einem Plotter herzustellen, Was eher in eine unruhige Lackschicht mündete.
Bei all der aus sich selbst schöpfenden Abstraktion lässt sich gut an die realistische Dreidimensionalität der eintausenddreihundert Jahre alten Granitreliefs in Mamallapuram denken, die mythologische Stoffe bebildern und somit ihren Ablauf in das Leben transportieren.
Figurensequenz 12 | Zeichnungsausschnitte
Ich verdichtete das Geflecht wie immer, hielt aber manchmal vorzeitig inne um bestimmte Strukturen durch die Weiterarbeit nicht zu überdecken. Das geschieht nun nicht mehr nur in konsequenter Folgerichtigkeit, vollständig zu ende geführter Übungen, sondern geht phasenweise in Willkür über, deren Lebendigkeit etwas Befreiendes auslöst.
Parallel entstehende Strukturen
Kopfrührer | Sequenz 12 vor 11 | Wald | Aquarell
In den Raum zeichnen
Fast erscheint es mit luxuriös, sich an den Schreibtisch zu setzen und der Zeit in Form von Tinte zuzuschauen, die auf das Papier rinnt, um somit den Raum zu schaffen, den sie füllt. Das geht wie mit Tusche auf Transparentpapier, auf dem die Zeit hin und her läuft und die Schichten in den Raum, mir als Zeichner entgegen wachsen. Und es gleicht dem Schreiben des Weges.
Erinnerungsumrisse | Reisigstapel
Wenn die sichtbare Welt ganz nahe an meine Augen herantritt, und ein Sehen einsetzt, das nur hell-dunkle Muster wahrnimmt, nicht aber in einer Schärfe verarbeitet, die Erkennen nach sich zieht, weil das Hirn andere Erinnerungsbilder davor schiebt, dann entstehen Momentaufnahmen, deren Gleichzeitigkeit mich interessieren. Auf Grund der Transparenz relativiert sich das sichtbare Bild direkt vor mir zugunsten einer erinnerten Umrissfigur. Eine verwischte Aquarellstruktur, Ausdruck des Sichtbaren, erweist sich als der Untergrund, in den wir unsere Erinnerungsumrisse einstanzen.
Eine Solarisationsvorlage von eher horizontal gestapelten Reisigstrukturen von meinem Hang nutzte ich, senkrecht gedreht als Umrissvorlage, um die Figurensequenz 12 zu beginnen. Figurenkonglomerat, das aus der Sechzigerserie stammt. Ich möchte es „Siamesischer Drilling mit Kopfrührer“ nennen. Durch diesen vorzeitigen Beginn, bevor Nummer 11 beendet ist, eröffnet sich plötzlich die Möglichkeit, die noch offenen Strukturen der beiden letzten Sequenzen wieder zu einem größeren Zusammenhang zu verbinden.
Den Weg schreiben
Die durch den Schnee aufgeblasene grafische Struktur ging mir das erste Mal etwas auf de Nerven. Wie auf einem Winterferienprospekt präsentieren sich die verschneiten Reisigstapel. So stellte ich senkrechte Äste dagegen, die die Gleichförmigkeit der Gestaltung unterbrechen. Immer mehr habe ich das Gefühl, den Hang durch meine Arbeit in Besitz zu nehmen. Ich schreibe einen Weg mit verflochtenen Zeichen.
Tusche-Foto-Wischaquarell
Das zunehmende Licht der Dämmerung zeigt heute den Nebel, der den Sichtradius auf ungefähr dreihundert Meter verkürzt. Eine Einschränkung, die einer Verlangsamung nahe kommt. Die Orte des Unbekannten rücken näher und mit ihnen die der Sehnsucht. Das Zeichen der Skyline, die gestern Abend noch scharf, bedrohlich und verführerisch leuchtete, ist verschwunden. Der Himmel ist von den Bewohnern der Lüfte leergefegt, keine Nebelkrähe.
Tusch-Lava auf Tansparent-Eis
Ein Stück Text aus dem heutigen Arbeitstagebuch zu dem die Abbildung gehört:
Im Atelier habe ich ein paar Fotos von der Arbeit an der Figurensequenz 11 gemacht. Dabei konnte ich mit der Kamera ganz nahe an die Zeichnung herangehen. Wenn ich nun die Bilder im Rechner öffne und sie mir in ihrer Originalgröße anschaue, so kann ich die Strukturen der Tuschelinien unter einer starken Vergrößerung anschauen. Es entstehen Landschaften geronnener schwarzer Felder die aussehen, wie Lavazungen frisch erstarrter Vulkanausbrüche.
Ringeltaubenpaar | Figurensequenz 11
Die Intensität der Anziehungskraft ist ein Glücksfall, sie trifft auf ein tief empfundenes Gefühl der Symbiose mit einem Stück Landschaft. Über den Boden, über den ich bei meiner „Waldarbeit“ gehe, den ich gehen und stapelnd in Besitz nehme, der mir bei jedem Schritt entgegen zu kommen scheint, laufe ich in die labyrinthischen Eingeweide meiner Erinnerung.
Humanismusverstrickung | Ich
Ich stelle mir vor, wie Bach von seinem Kurfürsten verprügelt wird, die Seelenpein, die er für die Fortführung seines Werkes litt. Ich stelle mir den hohen Nazibeamten Kaltenbrunner beim Spiel der Fugen vor, mit der Disziplin des industriellen Mordens. Ich denke dabei an Steve Reich und versuche mir den ästhetischen Bogen eines Humanismus vorzustellen. Vor diesem Hintergrund sehe ich die auf dem Fensterbrett stehende Figurensequenz 11 und ihre nur teilweise folgerichtigen Verdichtungen, erkenne die Aufgabe, die Mühe nicht erscheinen zu lassen, sondern der Leichtigkeit Platz einzuräumen.
Während des Zeichnens hörte ich gestern die Lesung von Brechts „Die Maßnahme“ durch Heiner Müller in Jahr 1990 und stellte mir wieder die Frage nach dem Humanen in diesem Lehrstück. Die Verstrickung im Gestrüpp der Regeln, die Aufhebung der Regeln durch den Wildwuchs des Gestrüpps – der Sturm, der alle geschichteten Zweige herab bläst – man muss sich Sysiphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.
Neue Figurensequenz 11 beginnt
Am Nachmittag habe ich im Atelier mit der Figurensequenz 11 begonnen. Wieder arbeitete ich mit einer Figur und Reisigstapelstrukturen, um sie miteinander zu verschränken. In dieser Arbeit fühle ich mich sehr wohl, lasse mich in ein Labyrinth führen, ohne den Blick für die Spannung der Verdichtungen beim Hin- und Herrollen des aufgewickelten Transparentpapierstreifens zu verlieren. Ich bin froh, diese Sequenzen bei der Arbeit mit den Transparentpapierrollen gefunden zu haben. Sie tragen das Potential in sich, diese Gestaltungsweise noch eine Weile weiter zu entwickeln, ohne dass es langweilig wird.
Strukturübergänge
Gestern Im Atelier pflegte ich das SIEGFRIED-IDYLL, ein Miniaturgarten, der seinen Platz auf einem kleinen alten Schultisch hat. Die Moose und Schlingpflanzen kommen unterschiedlich mit dem Entzug des Großzügigen Lichtes im Freien zurecht. Ansonsten wird mir so manches meiner Arbeit fremd. Malerei kann ich derzeit gar nicht sehen. Die Tagebuchzeichnungen mit ihren malerischen Strukturen sind das Maximum. Viel mehr fühle ich mich zu den Fotografien der Installationen im Wald hingezogen. Auch die Pflanzungen im Atelier haben viel mehr mit den Zeichnungen zutun, mit denen ich versuche, mir Dinge klar zu machen. Wie beim Tanz mit dem Counterpoint Tool bei Syncronus Objects kann ich Dingen auf den Grund gehen, indem ich Räume ausmesse und punkte ihrer Koordinaten miteinander in Beziehung setze. Mit dieser Arbeit beginnt sich eine starke Veränderung in meinem allgemeinen künstlerischen Tun durchzusetzen. Das geht aber auch mit der Lähmung gewisser Partien einher. Mir scheint, dass derzeit am Schreibtisch und am Rechner wichtigere Dinge passieren, die die Waldräume erweitern. Eine solche Erweiterung fand dann in der Figurensequenz 10 ihren Niederschlag. Diese Zeichnungen erscheinen mir folgerichtig und leicht. Ich möchte das, was sich richtig anfühlt so weiterverfolgen, dass das Hinübergleiten vom Wald auf das Transparentpapier, wo sich Geflechte mit Figuren verbinden können zu einer gründlichen Verschränkung der Themen entwickelt.
Leichter Schnee im Taunusgarten | Raumschwünge
Eine leichte, dünne Schneedecke trug mich gestern durch meinen Wald, der immer mehr einem mystischen Garten gleicht. Der Eingriff in die Struktur der Forstarbeiten wird durch eine immer augenfälliger werdende Gesamtform erlebbar. Die Formen der industriellen Waldarbeit folgen den Notwendigkeiten für den Einsatz der Holzerentemaschinen, die mit einer Person besetzt sind und über frei geschlagene Schneisen jeden Punkt in den Wald genannten Holzplantagen leicht erreichen können. Meinen Weg räume ich behutsam von dem Abfall dieser Maschinen frei, wodurch die sanften Bodenwellen zwischen all den herab geschnittenen, liegen gelassenen Ästen und kleineren Stämmen weich hervortreten. Dieser Auftritt von klar schwingenden Räumen zwischen all dem Gesträuch, verschafft den Reisigstapeln und allen installierten Wegzeichen eine höhere Aufmerksamkeit.
Fragmentvergrößerungen, etwas mehr Farbe
Der Reiz der täglichen Zeichnungen im Arbeitstagebuch besteht durch aus auch im näheren Betrachten der Farbqualitäten, auch in deren Vergrößerung. Kontraste zwischen Trocknungsflecken und Wischstrukturen erzeugen eine gewisse Spannung. Auch die Vergrößerungen der Transparentpapiergesträuche lassen einen anderen Blick zu.
Leichtigkeit und Dichte
Steine Äste Flechten Tusche Aquarell
Das dreidimensionale Andreaskreuz ist die Panzersperre
Fragmentieren und Verdichtung
Die Figurensequenz 10 wächst in einer anderen Weise als die Vorhergehenden, bei denen ich an einem Endpunkt angelangt war, deren Verdichtung nur noch in der Dreidimensionalität möglich gewesen wäre. Deswegen greife ich auf die Erfahrungen der Fragmentierungen zurück, um mit ihnen den Boden für etwas Neues zu bereiten.
Stapel
Es stapeln sich Motive auf Transparentpapierrollen von Reisigstapeln von den Baumstämmen des Hangs am Kleinen Feldberg. Manchmal brechen die fragilen Geflechte herab, weil sie nicht genug Halt haben. Dann baue ich einfach weiter, beginne mit stützenden Schichten, die von unten den oberen Stapeln entgegenwachsen.
Figurensequenz 10
Die neue Figurensequenz habe ich mit der Umrißzeichnung einer Fotografie eines Reisigstapels aus „Querwaldein“ im Taunus begonnen. Dazu gesellt sich eine weitere durchgezeichnete Figur einer Transparentpapierrolle der letzten Jahre. Alles noch offen, kaum Verdichtungen und noch alles möglich.
SIEGFRIED-IDYLL im Atelier
Beim Auftritt der Nibelungen in „Germania Tod in Berlin“ von Heiner Müller wird Siegfried als Verräter bezeichnet, bevor sich die anderen gegenseitig dekonstruieren und auffressen. In meinem Atelier wächst im SIEGFRIED-IDYLL Gras über die Sache. Die Figurensequenz 09 hift mit ihrer verfilzten Struktur. Dafür ist sie gut. Gesträuch aus Panzersperren.
Tagebuchzeichnung, Figurensequenz 09
Unter meinem Fenster, Figur und Ganesha
Geteilte Zeichnung und durchscheinende Schichten
Eine geteilte Tagebuchzeichnung vom 07.01, 2012 und Schichten aus Querwaldein, Figurensequenz 09…
Stabgeflechte
Stabgeflechte finden sich in den täglichen Tagebuchzeichnungen, in den Figuren und Figurensequenzen auf Transparentpapier und natürlich an den Baumstämmen am entstehenden Weg am Hang.
Steine in Bäumen
Steine im Baum signalisieren Energie, Wegverlauf und Anwesenheit eines Gestalters. Links dahinter ein kleiner Baumkreis von Vinzenz um einen Doppelstamm, in dessen Gabelung sich ein Stein mit Kristalleinschlüssen befindet.
Waldräume | Reisigstapel | Zeichnung
Die Zeichnung wird von zwei Fotografien überlagert, die im Taunus am Hangweg „Querwaldein“ gemacht worden sind.
02.01. 2012 Tagebuchzeichnung 002
Verwischungen der Figurensequenz 09
Zeichnung für 2012
Vergrößerung eines Fragmentes einer der unscharfen, weil verwischten Tagebuchzeichnungen von heute, neben einem Punktstreifen des Portraits von Müller, neben einem negativen und verwackelten Foto von meinem Hang im Taunus, neben einem weiteren Stück Tagebuchzeichnung. Diese Abbildung bildet den Beginn des Arbeitstagebuches 2012.