Autor: Frank Reinecke

Die hellen Linien, die ich mit Holznadeln in das Papier graviere, werden draußen im Taunus auf meinem Weg vom Schnee übernommen.

Der Kontrast verschiedener Arbeitsweisen oder verschiedener Blicke auf den Tag.

Die 2 Steine links stehen schon viele Monate unberührt, diesmal mit Spinnweben. Rechts ein Arrangement von Anne Reinecke, das sie während einer Wanderung am 27.12. 2011 anfertigte.

Man kann alles Mögliche vom Boden aufheben um es in Augenhöhe wieder nieder zu legen. Dabei entstehen künstliche Gesträuche, wie auch bei den Überlagerungszeichnungen auf Transparentpapier.

Durch den Scheefall haben sich die Wegzeichen am Hang des Kleinen Feldberges sehr verändert. Die Zweige sind wie tiefe Schatten unter den hellen Linien und ziehen die Blicke schneller auf sich. Die Figurensequenz 08 variiert das alte Prinzip neu.

Schlingpflanzen vom SIEGFRIED-IDYLL im Taunus, gestriger Blick aus dem Fenster und Tagebuchzeichnung von heute. Man sieht das durchgedrückte Zeichen von gestern (siehe Abb. gestern) in einer weiteren Bearbeitung von heute.

Der Steifen besteht aus einem Stück SIEGFRIED-IDYLL im Atelier, einem Tagebuchzeichnungsfragment, einem Stück Blick aus dem Fenster, und der Tagebuchzeichnung vom 20.12. 2011.

Die Abbildung vom Arbeitstagebuch Seite 354 zeigt das fehlende Stück Moos auf einem Ateliertisch der ein alter Schultisch ist. Daneben Zeichnungsauschnitte aus dem Arbeitstagebuch.

Von diesem Baumstumpf im SIEGFRIED-IDYLL transportierte ich das Moos ins Atelier, um dort damit weiter zu experimentieren. Die Ausschnitte der Zeichnungen aus dem Arbeitstagebuch gleichen sich dem etwas an.

Auf dem Abbildungsstreifen von Seite 352 des diesjährigen Arbeitstagebuches begegnen sich verschiedene Themen. Mich interessiert der Zusammenhang von Naturliebe und Kriegsbegeisterung. Heinrich von Kleists Handschrift, als Grundlage für das Thema PREUSSISCHE ARABESKE  und die geharnischte Nibelungentreue im SIEGFRIED-IDEYLL begegnen sich auf den Arbeitstischen.

Aus den Überwucherungen der Absturzstelle eines Kampfjets am Südwesthang des Kleinen Feldberges im Taunus (siehe Eintrag 29.08. 2011), habe ich Pflanzen auf einen Tisch in mein Atelier transportiert. Nun werde ich das SIEGFRIED-IDYLL im Innenraum weiter kultivieren.

Das Material. das ich am Südwesthang des Kleinen Feldberges in die Bäume lege, ebnet gleichzeitig dem Weg. Und alles, was ich aus dem Weg gräumt habe, befindet sich auf Augenhöhe.

Im dritten Stadium habe ich die Sequenz wieder von vorne und von hinten abgebildet. Dazwischen ein Stück übrig gebliebene Mauer in der Nähe des Friedhofs der St. Hedwigsgemeinde.

Bei desem Bildstreifen habe ich die Sequenz 07 von beiden Seiten abgebildet. Es handelt sich wieder um die Figuren von 05 und 06, die aber nun hintereinander stehen, wodurch sich wieder neue Varianten der Durchdringung ergeben. Die Vergrößerung stammt noch von der Figurensequenz 06.

Innerhalb dieser Sequenz begegnen sich die beiden Figuren, die schon die Figurensequenz 05 bildeten. Diesmal sind sie aber einander zugewandt und durchdrigen sich neu. Die Vergrößerung ist von der Rückseite des Transparentpapiers gescannt. Daneben ein Ausschnitt einer Zeichnung des Arbeitstagebuches vom 08.12. 2011.

Die St. Hedwigsgemeinde verlor durch die Einrichtung des Schussfeldes an der Mauer einen Teil ihres Friedhofes. Die Engel, die direkt am Signalzaun standen, überdauerten diese Zeit. Daneben Bildhauereiwerkstatt  und Atelierbalkon von Vinzenz Reinecke an der Universität der Künste.

Seit einiger Zeit geht mir die GPS-Wanderung HANDPRINT BERLIN  durch den Kopf. bei jeder Begegnung mit der Stadt kommen neue Erinnerungsblickwinkel hinzu. Blicke von den Beobachtungsplattformen im Westen und aus den Beobachtungstürmen im Osten vor dem November 1989. Fluchtlinien und Sichtlinien neutralisieren sich.

Eine Zusammengehörigkeit der unterschiedlichen, parallel laufenden Bilderproduktionen stellt sich her. Ich merke diese Einheit deutlicher und bilde sie deswegen ab. Waldatmosphären versuche ich im Atelier innerhalb anderer Koordinaten zu wiederholen. Transparentpapier, Rinde, Schelllack und verwischte Farbfelder.

Die Bodenskulpturen und Steinsetzungen im Taunus sind Wegmarken. Sie geben Orientierung oder verzweigen den Weg. Die Figurensequenz 04 befindet sich in einem etwas spannungslosen zweiten Zustand und harrt ihrer Vollendung.

Mit einer weiteren Figurensequenz versuche ich von den streifenartigen Querformaten wegzukommen. Das eröffnet die Möglichkeit, die Verdichtung eher in der Tiefe wahrzunehmen, in der dritten Dimension. Dem widmen sich auch die Geflechte rund um die Fichtenstämme in Taunus.

Diese drei Elemente bildeten den künstlerischen Raum des Morgens, als ich an meinen Arbeitstagebüchern arbeitete. Ich versuche in den Bildstreifen die Kontinuität der Veränderung deutlich zu machen.

Nun habe ich auf diesem Streifen die Figurensequenz 02 mit zwei unterschiedlichen Zuständen der Figurensequenz 03 collagiert. So hoffe ich, die Entwicklung zu mehr Verdichtung deutlich machen zu können.

Nach längerer Arbeit habe ich die Figurensequenz 02 nun fertig gezeichnet. Im nächsten Arbeitsschritt möchte ich gerne eine ähnliche Konzentration auf einer kleineren Fläche schaffen.

Zeichnungen wie dieser Ausschnitt entstehen im handschriftlichen Arbeitstagebuch. Bei der Übertragung in eine täglich aktualisierte Datei sind in diesem Jahr bereits 314 Abbildungen (s.o.) entstanden, die den Arbeitsfluss dokumentieren. Neuerdings lasse ich ein Fragment des Vortages auf den Abbildungsstreifen stehen, was noch einmal mehr die Kontinuität der Arbeitsvorgänge zeigen soll.

Bei den Arbeiten an „WHERE…“ habe ich einen Zusammenhang zwischen aufwendig entstandenen Überlagerungssequenzen und schnell gewischten Verlaufsstrukturen festgestellt. Aus der Ferne besitzen sie viel Ähnlichkeit. Auch hier gibt es ästhetische Zusammenhänge zwischen der wie nebenher entstandenen Farbverwischung und den Fragmenten der Figurensequenz.

Die Last der Stapel verdichtet den Raum. Es entsteht eine Sehnsucht nach Verdichtung verschiedener Konsistenzen. Steine, Tuschezeichnungen, Verflechtungen.

Die Figurensequenz ist nun in einem mittleren Stadium angekommen. Sie ist gestohlener Zeit ähnlich, die sich stapelt. Auch die Steine in den Bäumen sind Zeit.

Auf meinem Querwaldeinpfad im Taunus wandern immer mehr Steine in den Bäumen. Aus den Hintergrun lugt ein verwischtes Fragment einer Tagebuchzeichnung.

Mit zunehmender Dichte der Figurenüberlagerungen, wird es einerseits schwerer, sie auseinander zu halten, andererseit ergeben sich neue Kombinationen von neuem Reiz.

Insgesamt sind für den Bahnworkshop 60 Figuren entstanden, die von den Mitarbeiteren verschieden kombiniert werden konnten. Ich nutze sie nun für die eigenen Überlagerungssequenzen.

Das Transparentpapier wurde von beiden Seiten bearbeitet. Entsprechend zeigt sich die Tusche in unterschiedlichen Grau- und Schwarztönen. Dadurch lässt sich der Zeichenprozess nachvollziehen.

Die ist ein Zwischenstand. Die Dokumentation der Entstehung einer Zeichnung zeigt manchmal Phasen, in denen die Qualität höher ist als am Schluss.

Mit einer Überlagerungssequenz aus eigenen Figuren betrete ich  Neuland. Bislang ging es meistens um die Figuren aus den Erinnerungen anderer. Die auf Transparentpapier durchgezeichneten Figuren stammen aus einer Sammlung von Figuren für einen  Workshop mit Mitarbeitern der Bahn.

Der Pfad im Wald wächst, die Zeichnungen auf Transparentpapier vermehren sich und fügen sich zu verschiedenen wegen zum SIEGFRIED-IDYLL.

Dieser Baum ist wahrscheinlich einem Fluzeugabsturz zum Oper gefallen. Ich kombinierte eine Wiederholungssequenz mit der Umrißzeichnung einer Metallschine, die nach einer Fraktur in mein rechtes Bein eingebaut wurde.

Am Südwesthang des Kleinen Feldberges entsteht langsam ein Pfad mit kleinen Eingriffen in die Natur. Eigentlich werden Dinge nur neu plaziert, wie dieser Stein, der zwischen zwei Bäumen klemmt. Rechts daneben ein Ausschnitt einer Zeichnung aus dem Arbeitstagebuch vom 10.09. 2011.

Der Baumkreis bildet eine weitere Installation, oder besser gesagt einen weiteren vorsichtigen Eingriff in die „Natur“ der Holzplantage auf dem Weg zum SIEGFRIED-IDYLL. Langsam, Woche um Woche entsteht ein Pfad mit Besonderheiten.

Die verschiedenen Zeichnungsstrukturen auf einer großen Transparentpapierrolle und in den kleinen Tagebuchzeichnungen weisen Ähnlichkeiten auf: Unschärfen in der Abstraktion.

Ich frage mich ob die Intensität einer Zeichnung den vielen Schichten der Bedeutung des Themas gerecht werden kann, oder wie ich die dafür notwendige Verdichtung schaffe.

Während meiner Wanderungen querwaldein am Hang des kleinen Feldberges im Taunus habe ich die Absturzstelle eines Kampfjets gefunden. Diese Stelle, die seit 25 Jahren überwuchert wird, erschien mir sofort als die bildliche Entsprechung der Orchesterkomposition SIEGFRIED-IDYLL von Richard Wagner. Das Projektil, das einer Ritterrüstung glich wühlte sich weit in den weichen Hang. Die Trümmer schufen rundherum eine Lichtung.

Die QUERWALDEINSEQUENZ ist hier schon in einer Weise verdichtet, wie ich es mir vorstelle. Das wird aber noch intensiver werden. Daneben ein Ausschnitt einer der täglichen Zeichnungen, deren Stukturen mit Aquarellstiften, Holznadeln, Kugelschreibern, Bleistiften, Verwischnungen und Handballenabdrücken erreicht werden.

Die Querwaldeinsequenz nimmt mit jeder Umdrehung der Transparentpapierrolle „WHERE…“ an Dichte zu. Ziel ist es, die gewanderten Linien durch Überlagerung wenigstens teilweise verschwinden zu lassen.

Der Südhang des kleinen Feldberges, der von mir auf verschiedenen Wegen QUERWALDEIN begangen wird, entwickelt sich für mich zu einen vielschichtigen Bild, in dessen Raum Strukturen andere Bedeutungen bekommen. Zeit kann sich stark ausdehnen oder gar verschwinden. Deswegen habe ich im Bildstreifen einen Baumkreis mit Steinsetzungen einer Buddhastatue aus Ellora in Indien gegenüber gestellt.

Auf der Transparentpapierrolle überlagern sich verschiedene Strukturen, hier z.B. eine Fließstruktur aus Schelllack und Tusche und die etwas kristallinen Linien der Taunuswanderungen, während derer die Installationen im Wald entstehen (Grasinseln etc.).

Der Bildstreifen WHERE… ist in Arbeit. Er wird zwanzig Meter lang und neunzig Zentimeter hoch und beinhaltet eine Vielzahl verschiedener zeichnerischer Strukturen. Oben sieht man beispielsweise, wie ich GPS-Wanderungsaufzeichnungen auf der Transparentpapierrolle übereinanderschichtend verdichte.

Das langsame Verschwinden der Dinge, in diesem Fall einer Installation, die überwuchert wird oder von einem Eichhörnchen benutzt wurde, um Tannenzapfen zu zerlegen.

Einen Stein in eine andere als seine stabilste Lage zu bringen, macht ihn auffälliger. Auch wenn man Material rund um ein paar Grasbüschel wegräumt. werden diese in ähnlicher Weise hervorgehoben.

Die verschiedenen Medien und Exponate, wie hier eine Zeichnung zur Musik von David Morrow und ein gefundener Drillingsstab im Wald, gehen eine Beziehung ein, die ich beim Nebeneinanderstellen noch nicht voraussehen kann. Erst später stellt sich heraus ob sie sich ergänzen oder nicht.

Die Komposition „WHERE THE MOUNTAIN CROSSES…“von David Morrow ist Gegenstand einer bildlichen Beschäftigung mit dieser Musik (siehe WHERE… im Menü).

Täglich entstehen 3 Zeichnungen im Arbeitstagebuch. Seit etwa einem Jahr folgen sie eher abstrakten Gestaltungsweisen. Rückgriffe gibt es in diesem Fall auf Strukturen von GPS-Wanderungen.

Installation am Hang des Kleinen Feldberges. Koordinaten kommen bald nach.

Installation im Dickicht am Hang des Kleinen Feldberges. Man kann sie in einer Höhe von 627 m bei  50° 12` 55. 29″ Nord / 8° 26` 37. 74″ Ost finden .

Viel Spass beim Suchen und Anschauen!

Links Steine einer keltischen besfestigungsanlage auf dem Altkönig im Taunus. Danaeben die GPS-Aufzeichnung einer Wanderung  von zweieinhalb Stunden im Holocaustmahnmal, Berlin mit einer Verlaufsstruktur auf Transparentpapier.

WALDARBEIT  zielt auf verschiedene Arbeitsansätze. Erstens geht es um GPS-gestützte Wanderungen, während derer Installationen im Wald eingerichtet werden. Zweitens werden diese gewanderten Linien eine Strukturebene bei der Bildarbeit zu den Kompositionen „Where the Mountain Crosses…“ von David Morrow sein.

Innerhalb eines Ausschnittes der BERLINSEQUENZ auf Rolle 5 befindet sich hier eine Zeichnung aus dem Arbeitstagebuch, wie ich mir Erinnerungszeichnungen vorstelle. Es geht dabei um nicht um den Gegenstand. Transportiert wird die Stimmung  beim Erinnern.

Drei GPS-Aufzeichnungen (siehe Posts vom 23. – 31.03. 2011) von Wanderungen, die ich in Berlin unternahm, zeichne ich in bewährter Weise immer wieder auf der Transparentpapierrolle übereinander. So entsteht ein schwarz gezeichneter Überlagerungsblock aus Tusche.

Ein Ausschnitt aus einer Tagebuchzeichnung mit überarbeiteten Motiven von David Morrow. Das sind die ersten Schritte der Auseinandersetzung mit seiner zweistündigen Komposition.

Das kugelartige Rohrgeflecht kann ich auch mit einer Kontrapunktkomposition zusammen denken oder mit den Zeichen von David Morrow. Dabei entsteht die Idee der Kontrapunktwanderung.

Langsam entsteht eine stabilere Kugel. Wenn die Rohrkreuzungen alle mit Kabelbindern fixiert sind, hoffe ich das Ganze bewegen zu können, um damit Spuren  zu hinterlassen.

Zwei Tagebuchzeichnungen beschäftigen sich mit den Zeichen von David Morrow. Die Rechte besteht fast vollständig aus Handballenabdrücken, die ich mit Wasser von den vorigen Zeichnungen abgenommen habe. Somit erscheinen Fragmente der Zeichen in neuer Anordnung.

Rechts ein Objektentwurf für ein Modell von Partnerschaft.  Alles was über die Reflektion der Innenhaut des Objektes von einer der Kugeln gesendet wird erreicht in jeden Fall die andere. Das Konstruktionsprinzip als Bild für Partnerschaft. Links eine Zeichnung von heute, die mit Zeichen von David Morrows „Where the mountain crosses…“ (Songs of the Papago) angereichert ist.

Die Strukturen der Zeichnungen spiegeln in Details oft das, was tagsüber im Atelier passiert. Das Objekt erweist sich als Herausforderung.

Auf den Miniaturen der Arbeitstagebücher sind die Radien der Schwünge natürlich kleiner als im großen Objekt im Freigelände. Dennoch ist ihre Verwandtschaft augenfällig.

Links ROLLE 5 mit den Überlagerungen von 3 Berlinwanderungen. Rechts der derzeitige Zustand des choreografischen Objektes ALLES DREHT SICH UM MICH. Ich überlege in jede Röhre einen kleinen Kieselstein zu tun. Beim bewegen der Kugel gibt es dann „Regen“.

Aus diesen Ringen, die an einer Wand lehnen wird die Kugel des choeografischen Objektes ALLES DREHT SICH UM MICH geflochten.

Links die Rohre für das Objekt ALLES DREHT SICH UM MICH . Daneben ein Ausschnitt meiner Wanderung durch das Holocaustmahnmal

Rechts ein Ausschnitt aus der Überlagerungssequenz QUERFELDEIN – das Transparentpapier im Gegenlicht.

Daneben der Beginn einer neuen Sequenz mit den Berlin-Wanderungen.

Zwei Wanderungen in  Vorbereitung des HANDPRINT BERLIN. Links GPS-Aufzeichnung vom Pariser Platz. Rechts Aufzeichnung vom Grund des ehemaligen Palastes der Republik. Den habe ich als Soldat in den Siebzigern mit gebaut. Diese Zeichnungen sind nun wieder Grundlagen für weitere Verdichtungen auf ROLLE 5.

Die Querfeldeinlinie habe ich nun auf der Transparentpapierrolle so oft übereinander gezeichnet, dass sie kaum noch erkennbar bleibt. Irgendwann entsteht ein schwarzer Tuscheblock, der den Anlass der Zeichnung zum Verschwinden brachte. Rechts das Baumkronengeäst vor meinem Schreibtisch.

Die zweite Wanderung am Hang des kleinen Feldberges im Taunus mit dem Ausschnitt einer Tagebuchzeichnung . Beides vom vergangenen Mittwoch. Die QERFELDEINSEQUENZ auf ROLLE 5 (siehe vergangene Posts)  wird immer dichter. Die gewanderte Linie verschwindet langsam. Das wird zu einem Prinzip, das ich in der nächsten Zeit verfolgen werde. Das Verschwinden des Grundes für ein Ritual, durch fortwährende Wiederholungen.

Links Wiederholungs- und Überlagerungssequenz der GPS-Aufzeichnung von der QUERFELDEINWANDERUNG auf ROLLE 5. Mitte: Atelier mit Arbeitstisch. Rechts ist auf einem Ausschnitt die Arbeitsweise zu sehen.

Parallel spielen viele Gestaltungsprinzipien ihre Rolle und sollten auch gleichzeitig nebeneinander gezeigt werden.

Rechts und links Ausschnitte von ROLLE 5. Die im Taunus gewanderte Linie ist links nun schon mehrfach übereinander geschichtet. Rechts „Kontrapunktgeschehen“. In der Mitte Zeichnung 3 von heute. Ich würde sagen sie könnte den Titel „Schafs-Tänzchen / Preußische Arabeske“ tragen.

Im Gegenlicht entfalten die Farbverläufe auf dem Transparentpapier eine tiefere Wirkung. Diese SYNAPTISCHE KARTIERUNG hat Anna gezeichnet.

Die Wanderung gestern ging den Südwesthang des Kleinen Feldbergs im Taunus hinab. Der Ausschnitt der Tagebuchzeichnung daneben zeigt die Dinge, die man am Boden sehen kann, unter all den Nadeln, Blättern und dem Eis. Gerne würde ich vor Ort kleine Installationen im Wald verstecken…

Die linearen kotrapunktischen  Verbindungslinien zwischen den Sternenfiguren stehen im Kontrast zu den fließenden Formen der Tuschverläufe. Kristallin und fluid begegnen sich hier verschiedene Gestaltungsprinzipien.

Die Reflektionen von gesendeten Zeichen sich bewegender Module führen zu zweidimensionalen kontrapunktischen Kompositionen. Ausprobiert habe ich das zunächst auf Transparentpapier (rechter Ausschnitt) und dann in den Tagebuchzeichnungen (linker Ausschnitt).

Abgesehen von der Parallelität der Bildwelten, spielt auch die Abwesenheit und deren Umschreibung eine Rolle (links).

Für die Website ist vor ein paar Tagen eine Zeichnung entstanden, die die Abwesenheit der Nische zum Thema hatte. In ihr zeichnete ich Bögen, deren Anfangs- und Endpunkte verschiedene Eckpunkte der Nische in Mandu berührten, um dann in der Reflektion mit dem Zeichenstift zurück zu schnellen und einen neuen Bogen zu beschreiben, der dann im nächsten architektonischen Ereignis endet. Somit umschrieb ich die zweidimensionale Fotografie eines Ortes, der selbst ein Abbild der Bedeutung der Abwesenheit ist.

Ausschnitt aus der SYNAPTISCHEN KARTIERUNG 121. Die Blätter sind zur Zeit etwa 90 X 120 cm groß. Sie sollen noch breitformatiger werden

Die Nische verweist auf die abwesende Figur (links). Mit einer Choreografie wird sie umtanzt (mitte). Die Erinnerung an die Handschrift von Kleist, als PREUSSISCHE ARABESKE (rechts).

In den Bildstreifen treten nun Erinnerungsbilder auf. Das können die gesträuchartigen Zeichnungen aus den Tagebüchern sein aber auch beispielsweise Fotografien aus Indien. Es gibt einen großen Fundus an verwischten Bildern aus den Autos, Motorrikschas, aus Einsenbahn- oder Flugzeugfenstern heraus.

In der Vorbereitung einer Berlin-Recherche überlege ich mir, ob es mir möglich ist, zu den mit GPS aufgezeichneten Wegpunkten Erinnerungszeichnungen anzufertigen. Es ist, als müßte ich die Zeichnungen an Ort und Stelle nacholen mit einem suchenden Strich, wie die Tagebuchzeichnungen.

Tagebuchzeichnung 02_09_2011_001

Tägliches Zeichnen

Arbeitstische

Ausschnitt aus Nummer 110 von gestern.

Gesamtformat ca. 60X90 cm

Ich bin ein weißer Elefant (in der Decitions – Hörspielinstallation) im Frankfurt Lab.

Aus dem Weiß tritt die Savanne.

Mit meinem Rüssel rieche ich den Tod meiner Mutter.

Im Atelier sind gestern 4 größere Formate entstanden . Sie sind 60 cm hoch und etwa 80 cm breit.

Die Magnolien am Nizza-Mainufer haben winterpelzige Blütenknospen.

Die Tagebuchzeichnungen auch.

Tagebuchzeichnung heute:

Die Arbeitsweise der SYNAPTISCHEN KARTIERUNGEN wurden auf Rolle 5 erweitert. Großflächige Tönungen aus Tusche und Spiritus.

Eine GPS-Studie vom 21.01. 2011 auf dem Gustavsburgplatz auf die Oberfläche eines Isokaeders projiziert.

Der Flyer von Zwischenraum e.V. ist gedruckt!

Wenn ich Wanderungsspuren google, bekomme ich die Zwischenraumwebsite aber nicht die von TRIXEL PLANET.

Skulpturales Experiment vom Dezember 2010 mit Tagebuchzeichnung (Ausschnitt)

Am  21. Januar LAB Frankfurt an Tisch 16 mit David Kern.

Was ist in tausend Jahren?

Dieses Motiv auf Transparentpapier ahmt die Arbeitsweise der Felsmaler nach. Motiv um Motiv schichtet sich übereinander und konzentriert so die Energie. Hier eine GPS-Wanderung in Neu Delhi mit Bodenspuren aus Wien auf ROLLE 3 von 2008.

Kraftfeld – Gespräch mit Max Leimstättner.