Die große Sukkulente, der schwerste Pflanzenbottich, der nach draußen zu transportieren ist, habe ich mit dem hilfsbereiten Nachbarn hinaustransportiert. Derzeit halte ich mich gerne mit diesen Arbeiten auf. Eine Lust auf körperliche Arbeit, kühle, feuchte Luft, Erde und Wachstum, hält mich im Frühling im Garten gefangen. Die wenigen anderen Gewächse, die nun noch drinnen hinter den Fenstern des Rolltores stehen, schaffe ich alleine nach draußen.
Weil das Schreiben der Texte für den Projektantrag so viel Zeit und Kraft benötigt, habe ich derzeit keinen Raum mehr für andere künstlerische Arbeiten. So halte ich mich an den Buchmalereien fest, die in steter Regemäßigkeit an jedem Vormittag entstehen.
Auf einem meiner Rechner läuft eine Abfolge von etwa tausend Collagen, die ich aus der täglichen Arbeit zusammengestellt habe. Das macht mir so viel Freude sie zu sehen, dass ich manchmal skeptisch bin, meine Arbeit nicht kritisch genug zu betrachten. Aber ich finde die meisten Formate voller Spannung und mit vielen Geschichten angefüllt. Das wird besonders deutlich, wenn man sie in einer „Diashow“ nacheinander, in Ruhe anschauen kann.
Das Geflecht eines Teppichausklopfers, mit seinen ineinander verschlungenen Schwüngen, wäre ein passendes Objekt, um das Doppelportrait der Väter, per Frottagen dieser Bambusverschlingung, das Marterinstrument der Kindheit, auf die große Leinwand zu bringen. Nur eine von vielen Ideen. Ich probiere das mal auf den Leinwandresten, die auf einem der Tische liegen, aus.